"Seismograph für gesellschaftliche Entwicklungen"
Ehrenamtsbeauftragte Eva Gottstein besucht Bahnhofsmission München
Um sich ein Bild über das freiwillige Engagement bei der Bahnhofsmission München zu machen, besuchte Eva Gottstein, die Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für das Ehrenamt, die Hilfseinrichtung an Gleis 11 des Hauptbahnhofes. Im Fokus standen dabei auch die bayernweit in der Corona-Krise gemachten Erfahrungen.
Hilfe rund um die Uhr
Die von IN VIA München e.V. und dem Evangelischen Hilfswerk München gGmbH gemeinschaftlich getragene Anlaufstelle bietet 24 Stunden am Tag kostenlose Unterstützung für Hilfesuchende. Mit knapp 160 Mitarbeitenden, davon um die 140 ehrenamtlich aktiv, ist die Bahnhofsmission mit einem Schutzraum oder mit persönlicher, diskreter Beratung für alle Menschen da und unterstützt Bahnreisende beim Ein-, Aus- oder Umsteigen.
„Die Bahnhofsmissionen haben in der Lock-Down-Phase durch ihr ‚Da-Sein‘ ein starkes Zeichen gesetzt“, zollte Gottstein ihren Respekt. Gerade in der Corona-Krise zeige sich, dass „Vor-Ort-Präsenz in vielen Bereichen des Ehrenamts auch weiterhin unabdingbar“ sei. Adelheid Utters-Adam, Landesvorsitzende von IN VIA Bayern, unterstrich die besondere Herausforderung des Ehrenamts in den Bahnhofsmissionen, weswegen es einer „engen Koordination und zielgerichteten Schulungen“ bedürfe.
Nur dank Herzblut möglich
Auch die Bedeutung der Bahnhofsmission steige stetig. „Allein im Juni 2020 hatten wir in München über 20.000 Kontakte zu verzeichnen. Das sind doppelt so viele als im Juni vergangenen Jahres“, legte Bettina Spahn, Leiterin der Katholischen Bahnhofsmission München, dar. Hedwig Gappa-Langer, Referentin von IN VIA Bayern, bezeichnete die Bahnhofsmissionen als „Seismographen für gesellschaftliche Entwicklungen“ und fügte hinzu: „Ohne das Herzblut, ganz gleich ob von Haupt- oder Ehrenamtlichen, gäbe es in Bayern keine Bahnhofsmissionen mehr.“
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