Rente: Besser machen statt schlechtreden
Florian von Brunn will eine mutige Rentenreform
Die Grundrente kommt. "Das ist gut, denn viele Renten in Bayern sind zu niedrig für eine gutes Leben im Alter", sagt MdL Florian von Brunn. Die Durchschnittsrente liege in Bayern bei nur 793 Euro. Die Frauen-Renten sind oft sogar nur halb so hoch.
Die Grundrente sollen alle bekommen, die 35 Beitragsjahre und mehr haben. Grundrente heißt: ein garantiertes Rentenniveau zehn Prozent über dem Grundsicherungsbetrag. Das dürfte für München ein Plus von rund 90 Euro bedeuten.
"Aber die Grundrente alleine reicht nicht! Die Rente muss nicht nur armutsfest sein, sondern den Lebensstandard sichern", so von Brunn. "Deswegen ist es auch nur ein erster Schritt, dass das Rentenniveau bei 48 Prozent festgeschrieben wird. Wer einen Blick nach Österreich wirft, der sieht: Es geht auch anders!
Was können wir von Österreich lernen? Österreich hat weniger Einwohner als Bayern. Aber die Rente ist viel höher. Die monatliche Durchschnittsrente liegt dort bei über 1.230 Euro und wird sogar 14 Mal ausgezahlt. Das macht im Durchschnitt fast 1.440 Euro im Monat.
Österreich hat natürlich ein besseres Verhältnis zwischen Jungen und Alten – vor allem durch Einwanderung. Aber die österreichische Rentenversicherung hat andere große Vorteile: Sie ist bereits eine echte Erwerbstätigenversicherung. Alle zahlen ein - auch Selbständige und Beamte. Das führt zu einem besseren Verhältnis zwischen Beitragszahlern und Rentnern."
Die Österreicher zahlen zwar mit fast 23 Prozent höhere Rentenbeiträge. Davon zahlt aber der Arbeitgeber mehr. Und im Nachbarland erwirbt man erst mit 15 Beitragsjahren einen Rentenanspruch. Bei uns schon nach fünf Jahren.
Es gibt natürlich auch Nachteile: In Österreich gibt es nur ein steuerfinanziertes Pflegegeld und keine Pflegeversicherung. Und die Rente muss voll versteuert werden. In Deutschland nur zu rund 74 Prozent. "Trotzdem können wir von den Österreichern lernen!" so von Brunn. Er meint:
"Es ist kein Naturgesetz, dass das Rentenniveau sinken muss. Ein wichtiger Schritt ist die Einführung einer Erwerbstätigenversicherung, in die alle einzahlen. Auch Selbständige, Beamte und Politiker! Dazu muss die Bereitschaft kommen, die Beiträge und den Steuerzuschuss zur Rente zu erhöhen. Dafür müssen wir auch willens sein, Spitzeneinkommen und große Vermögen stärker zu besteuern.
Eine gesetzliche Rente ist besser als private Vorsorge und Riesterrente. Das haben uns die Finanzmarktkrise und die Zinsflaute klar gezeigt. Deswegen sollten wir sie weder schlechtreden noch schlecht machen. Wir brauchen jetzt eine mutige Rentenreform, die eine gute Rente für die Zukunft sichert!"
Kandidat im Stimmkreis 103
Florian von Brunn (SPD) ist seit 2013 Landtagsabgeordneter. Er tritt als Direktkandidat wieder im Stimmkreis 103 Giesing an. Dazu gehören Sendling, Thalkirchen, Obersendling, Solln sowie die Hälfte von Forstenried und Fürstenried, Obergiesing-Fasanengarten und der Großteil von Untergiesing-Harlaching.
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