„Realistischer Plan B“
Paketposthalle: Alternative für den Gasteigumbau
Die Stadtverwaltung soll Gespräche mit dem neuen Eigentümer der Paketposthalle aufnehmen, „um Möglichkeiten für eine Alternative des beschlossenen sehr teuren Gasteigumbaus zu eruieren“. Das zumindest fordert die Stadtratsfraktion von FDP und HUT. Die Ergebnisse dieser Gespräche sollen dann umgehend dem Stadtrat berichtet werden. „Der Umbau des Gasteigs wurde als alternativlos dargestellt. Insbesondere wurde der Standort Paketposthalle für einen neuen ‚Gasteig‘ als völlig unrealistisch bezeichnet, da die Postnutzung auf Jahre fortbestehen würde“, erklären Michael Mattar, Wolfgang Heubisch, Wolfgang Zeilnhofer, Gabriele Neff und Thomas Ranft in ihrem Antrag. Nun sei aber klar, dass die Nutzung durch die Post Ende 2020 enden wird.
„Ein großer Nachteil des Gasteigsumbaus ist die Schaffung eines Interimsstandorts. Die enormen Aufwendungen sind letztlich verloren“, so die Stadträte weiter. „Wie sich gerade jetzt herausstellt, ist zudem die Verkehrserschließung mangelhaft. Außerdem weiß man, dass umfassende Umbauten große Kostenrisiken bergen. Schon deshalb wäre es sinnvoll, über einen realistischen Plan ‚B‘ zu verfügen. Der neue Standort Paketposthalle für ein großes kulturelles Zentrum hätte auch unter Stadtentwicklungsgesichtspunkten enormes Potential.“
Neues Stadtteilzentrum
Ein Unternehmen der BÜSCHL Gruppe hat kürzlich vom Treuhandfonds der Deutschen Post AG unter anderem das Betriebsgelände in der Arnulfstraße erworben. Die Unternehmensgruppe beabsichtigt das Gelände im 9. Stadtbezirk, das zirka 100.000 Quadratmeter umfasst und auf dem sich die in den 60er Jahren gebaute denkmalgeschützte Gleishalle befindet, in enger Abstimmung mit der Landeshauptstadt München zu einem neuen Stadtteilzentrum zu entwickeln.
„Verantwortungsvolle Herausforderung“
„Die Entwicklung dieses großen, mit viel Potential ausgestatteten Grundstücks, stellt eine verantwortungsvolle Herausforderung für uns dar, die nur im besten Einvernehmen mit den Gremien und Referaten der Landeshauptstadt München, dem zuständigen Bezirksausschuss und den dort lebenden Bürgern umgesetzt werden kann“, betont Ralf Büschl, Inhaber und Vorsitzender der Geschäftsführung der BÜSCHL Unternehmensgruppe. „Wir stellen uns gerne dieser eindrucksvollen Aufgabe und freuen uns, an diesem Ort ein Stadtteilzentrum entstehen zu lassen, das einerseits einen neuen und weiteren Lebensmittelpunkt in Neuhausen und Nymphenburg schafft und andererseits die bestehende Entwicklung der Stadt München in Richtung Westen unterstützt.“
Das Betriebsgelände in der Arnulfstraße nutzt die Deutsche Post seit über 20 Jahren als Briefzentrum und bearbeitet dort alle für die Münchner Einwohner eintreffenden und auch von ihnen versandten Briefe. Die tägliche Kapazität liegt bei rund 4,5 Millionen Briefsendungen.
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