Pflegeberufe wandeln sich
Neue gemeinsame Ausbildung ab 2020
Die Deutschen werden immer älter und haben dadurch einen immer größeren Bedarf an professioneller Pflege. Doch gleichzeitig sind immer weniger Arbeitskräfte dafür vorhanden. Es gibt Studien, nach denen im Jahr 2025 über 190.000 ausgebildete Pflegekräfte fehlen werden. Dabei mangelt es in Deutschland vor allem an Fachkräften in der Altenpflege. Laut Bundesgesundheitsministerium bleiben Stellenangebote für examinierte Altenpflegefachkräfte und Spezialisten im Bundesdurchschnitt 167 Tage unbesetzt (Stand: Juni 2017). Bei den Fachkräften in der Gesundheits- und Krankenpflege gibt es regionale Unterschiede: Während es in Westdeutschland und Brandenburg eine deutliche Unterversorgung gibt, verzeichnen die meisten ostdeutschen Bundesländer „nur“ Anzeichen für einen Fachkräfteengpass.
Die Bundesregierung hat darauf reagiert und den Berufsweg zur Pflegefachkraft vereinfacht. Wurden Krankenpfleger, Altenpfleger und Kinderkrankenpfleger bislang getrennt ausgebildet, gibt es ab 2020 in den ersten beiden Jahren eine gemeinsame Ausbildung. Danach können sich die Azubis entscheiden, ob sie einen generalistischen Abschluss machen oder sich auf Alten- bzw. Kinderpflege spezialisieren. „Alle Ausbildungswege werden künftig über einen gemeinsamen Ausbildungsfond finanziert und sind damit kostenfrei - ein großer Fortschritt“, findet Petra Timm, Unternehmenssprecherin von Randstad Deutschland, „Außerdem haben die Auszubildenden künftig ein Anrecht auf eine angemessene Ausbildungsvergütung“, ergänzt sie. Voraussetzung für die neue Ausbildung ist eine zehnjährige allgemeine Schulbildung. Hauptschulabsolventen benötigen eine Lehre zum Pflegehelfer oder -assistenten, um Pflegefachfrau bzw. -mann zu werden. Zudem wird es in absehbarer Zukunft, ergänzend zu der neuen Ausbildung, auch ein berufsqualifizierendes Pflegestudium geben, das mindestens drei Jahre dauern soll. Damit eröffnen sich neue Karrieremöglichkeiten mit sicherer Beschäftigungsperspektive.
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