Osterbrauchtum
Warum bringt der Hase eigentlich die Eier?
Fast überall auf der Welt sind der Hase und seine leuchtend bunten Eier eng mit dem Osterfest konnotiert. Wie kommt das eigentlich? Hatte Jesus an Ostern einen Hasen beim Einzug in Jerusalem dabei? Oder hat der Brauch seine Wurzeln bei den alten Germanen?
Schon bei den Kelten gibt es Abbildungen die darauf hinweisen, dass der Hase als heiliges Tier, möglicherweise sogar als Gottheit verehrt wurde. Im weltweiten Kontext sind Hase und Ei beide Symbole für Fruchtbarkeit und Frühling; so taucht er auch in der Kunst unter dem Gefolge der germanischen Frühlingsgöttin Ostara auf. Auch die römischen Götter Zeus, Artemis, Diana, Aphrodite und Eros werden mit dem Hasen in Verbindung gebracht. Wahrscheinlich fand der Hase so seinen Eingang in die Ikonographie des Christentums.
Insbesondere bei den Hethitern muss dem flinken Langohr eine besondere Rolle zugekommen sein. So klingt das altindoeuropäische Wort für Hase, "laparu", auch in dem hethitischen Titel "Laparalis", der gleich neben König stand, an und "Laparija" hieß das Schicksal bestimmen.
Und wie kam der Hase jetzt zu den Eiern? Die hethitische Mythologie und Orakeltechnik finden sich im hethitischen Brettspiel wieder. Dort ist der Hase die häufigste Spielfigur. Die Setzsteine, also die Läufer, waren aus Ton gebrannt oder aus Stein gefertigt. In sie waren Hasenohren geritzt und sie hatten die Form halbierter, roter Eier. Schlägt ein Setzstein den anderen, so werden beide aneinandergeschlagen, was noch heute im "Eierpicken" Ausdruck findet.
Unmd warum bringt der Hase auch Süßes? Da Hasenfleisch eng mit Erotik verknüpft war, wurde der Verzehr 751 n. Chr. vom Papst verboten. In den Klöstern führte der Beschluss dazu, dass der Hasenbraten durch allerlei Hasengebäck und andere süße Figuren ersetzt wurde.
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