Noch im laufenden Jahr beginnen?
Ein "Winterbau" stellt Bauherren vor besondere Herausforderungen
Wenn alles unter Dach und Fach ist, können die meisten Bauherren den Baubeginn kaum erwarten. Doch im Herbst stellt sich die Frage: Was spricht für einen Baubeginn noch im laufenden Jahr, und was spricht dafür, bis zum nächsten Frühjahr zu warten? In manchen Fällen kann ein früher Baubeginn sinnvoll sein, zum Beispiel wegen Kündigungsfristen der bisherigen Wohnung oder um finanzielle Belastungen für Miete plus Baudarlehen zu vermeiden. Laut der Verbraucherschutzorganisation Bauherren-Schutzbund e.V. (BSB) sollte man vor allem auf diese Punkte achten:
1. Ein früher Baubeginn ist sinnvoll, um Bereitstellungszinsen zu vermeiden. Viele Banken räumen aber auch eine bereitstellungszinsfreie Zeit ein, deren Dauer in manchen Fällen bis zu 15 Monaten dauern kann. Es lohnt sich, beim Vergleich von Darlehensangeboten auf diesen Aspekt zu achten, der Zusatzkosten vermeiden kann.
2. Viele moderne Baustoffe lassen sich bei Temperaturen bis zu fünf Grad plus noch gut verarbeiten, darunter kann es zu Schäden kommen. Wichtig sind auf der Winterbaustelle besondere Sicherheitsvorkehrungen, zum Beispiel ein guter Schutz gegen Nässe von oben oder eine Beheizung. Ist die normale Hausheizung noch nicht fertiggestellt, können Bautrockner eine Alternative sein – doch Vorsicht vor den hohen Stromkosten. Wärme ist zur Bautrocknung und zur Vermeidung von Schimmelschäden wichtig.
3. Bei einem Bau in der kalten Jahreszeit sollte die Bauzeit großzügiger geplant werden als in den wärmeren Monaten. Grundsätzlich sollten Arbeiten bei Temperaturen unter fünf Grad ruhen.
4. Gute Bauunternehmen kennen die besonderen Anforderungen an das Bauen im Winter. Wenn
der Baupartner eine sehr kurze Bauzeit verspricht und keinerlei Zusatzkosten gegenüber einem
Sommerbau einplant, sollte man kritisch und vorsichtig sein.
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