„Nicht zielführend“
Kritik an Verbindungsstraße durch das Junkersgelände
Die geplante Verbindungsstraße durch das Junkersgelände ist nach Ansicht eines Bürgers „weder zielführend, noch würde sie die Situation verbessern“. Sie werde nach aktueller Planung die Situation an der Kreuzung zur Pasteurstraße sogar verschärfen, meint der Mann und beklagt, dass es in der Pasteurstraße generell sehr viel Lkw-Verkehr gebe. Die grundsätzliche Situation sei seit mehr als zwei Jahren bekannt. Eine „extreme Gefahrenquelle“ sei zudem die Kreuzung zur Schöllstraße, betont der Anrainer in einem Schreiben an den Bezirksausschuss Allach-Untermenzing (BA 23).
Zudem kritisiert er die Parksituation in der Pasteurstraße, vor allem im Bereich der Schöll- bis zur Wilhelm-Zwölfer-Straße. „Nach der Verlegung des Parkverbots auf die nord-westliche Seite der Pasteurstraße hat sich zwar das Überfahren des Bürgersteigs in Höhe Remondis reduziert“, erklärt der Bürger. „Aufgrund des erheblich höheren Aufkommens von parkenden Fahrzeugen hat sich die Gesamtsituation eher verschlechtert.“ Auch die Stellen mit abgesenkten Bordsteinen würden regelmäßig zugeparkt, so dass ein Ausweichen für den entgegenkommenden Verkehr nicht möglich sei. „Neben der hohen Anzahl von parkenden Fahrzeugen hat sich auch das Parken auf dem Gehweg eher als Regel etabliert“, so der Mann weiter. „Es scheint, als habe sich die Pasteurstraße als Übernachtungsstelle für Lkw herumgesprochen.“
„Strafzettel verteilen“
Die Situation in der Pasteurstraße sei hinlänglich bekannt, sagt SPD-Fraktionssprecher Pascal Fuckerieder. „Wir waren auch schon oft vor Ort. Das jetzt noch einmal mehr Fahrzeuge hinzugekommen sind, dafür können wir als Bezirksauschuss nichts. Was ich nicht nachvollziehen kann ist die Ansicht des Bürgers, dass die neue Verbindungsstraße durch das Junkersgelände zu mehr Verkehr führen soll“, so der Vorsitzende des Unterausschusses Verkehr im BA 23. „Ich würde die Polizei bitten, die auf dem Gehweg parkenden Fahrzeuge öfter zu kontrollieren und gegebenenfalls Strafzettel zu verteilen.“
„Problem ist bekannt“
Genau das tue man bereits, erklärte Nikolaus Brönner, Chef der Polizeiinspektion Moosach (PI 44). „Das Problem ist uns schon seit vielen Jahren bekannt. Wir waren im vergangenen Jahr auch sehr aktiv und haben 17 Verwarnungen ausgesprochen wegen Parken im Halteverbot und vier wegen Parken auf dem Gehsteig“, betonte er. „In den letzten vier Jahren gab es acht Unfälle in der Pasteurstraße. Damit ist das kein Unfallschwerpunkt. An den meisten Unfällen waren zwar Lkw beteiligt, es handelte sich aber immer nur um kleinere Blechschäden, wie etwa abgefahrene Spiegel.“ Die Problematik werde sich sicher noch eine Zeitlang hinziehen. „Wir werden das Ganze aber im Rahmen unserer Möglichkeiten im Auge behalten“, so Nikolaus Brönner.
Lkw-Durchfahrtsverbot
Im BA 23 ist man sich sicher, dass die Verbindungsstraße durch das Junkersgelände eine Entlastung für die Anwohner bringt. „Wir gehen zudem davon aus, dass es dann in der Pasteurstraße ein Lkw-Durchfahrtsverbot geben wird“, sagt CSU-Stadträtin Heike Kainz, die Vorsitzende des Gremiums. „Ich hatte vor Weihnachten ein langes Gespräch mit Remondis. Die Firma möchte das gegenüberliegende Grundstück anmieten, auf dem Parkplätze entstehen sollen. Damit würden die Pkw auch von der Pasteurstraße verschwinden. Hier läuft gerade das Vorbescheidsverfahren.“
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH