„Nicht nachvollziehbar“
Anwohnerprotest: Jugendzentrum soll nicht dauerhaft etabliert werden
Im Bereich der Megerle- / Freseniusstraße soll dauerhaft ein Jugendzentrum etabliert werden. Dies zumindest sind die Pläne des Bezirksausschusses Pasing-Obermenzing (BA 21), die nicht bei allen Anwohner auf Verständnis stoßen. Der Standort dient während der Neubauphase dem Jugendzentrum „Orange Planet“, das eigentlich in der Von-Reuter-Straße 1a angesiedelt ist, als Provisorium. Dies sei „gerade noch akzeptierbar wegen seiner Nähe zum bisherigen Standort“, schreibt ein Bürger an den Bezirksausschuss Allach-Untermenzing (BA 23). Das der Standort dauerhaft genutzt werden solle, sei „nicht mehr nachvollziehbar“, weil der Standort in unmittelbarer Nähe zum Rettungsweg an der ICE-Strecke liegt und bei (hoffentlich nie eintretenden) Unfällen wesentliche Stell- und Versorgungsflächen nicht mehr verfügbar sind“, erklärt der Bürger weiter.
Auch die Lage des Jugendzentrums in unmittelbarer Nachbarschaft des Kinderspielplatzes sieht der Anrainer als problematisch. Schon heute werde der Spielplatz „allzu häufig von Jugendlichen belagert.“ Auch die Zustände in der Fußgängerunterführung des S-Bahnhofs Untermenzing seien schon jetzt nach Einbruch der Dunkelheit alles andere als einladend. „Es ist davon auszugehen, dass ein neues Jugendzentrum diese Zustände nicht verbessert“, befürchtet der Bürger und bitte den BA 23 mit „Nachdruck“, den Bezirksausschuss Pasing-Obermenzing von seinem Vorhaben abzubringen.
"Nicht die Suppe versalzen"
„Wir sollten unserem Nachbarbezirk vorauseilend nicht die Suppe versalzen“, erklärte Falk Lamkewitz (Grüne) auf der jüngsten BA-Sitzung. „Schließlich wünschen wir uns doch auch, dass unseren Jugendlichen solche Einrichtungen zur Verfügung stehen.“ Er finde den Antrag des BA 21 „absolut legitim. Je mehr solcher Einrichtungen es gibt, umso besser. Da lungern die Jugendlichen wenigstens nicht auf der Straße herum.“
Man dürfe zudem nicht vergessen, dass es dort auch Wohnbebauung gibt, sagte Fritz Schneller (SPD). Dass im direkten Umfeld ein Kinderspielplatz ist, solle man im Schreiben an den BA 21 aber trotzdem berücksichtigen, erklärte die Vorsitzende des BA 21, Heike Kainz (CSU). „Natürlich begrüße ich grundsätzlich auch Jugendeinrichtungen im Nachbarbezirk. Aber wir sollten dennoch darauf hinweisen, dass es diesen Spielplatz gibt. Zudem auch darauf, dass der Zugang zur ICE-Strecke versperrt wird.“ Das Gremium hat dies mehrheitlich so beschlossen.
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