Nasen statt rasen
Poller-Alternative für die Bleibtreustraße?
Mit nur einer Stimme Mehrheit lehnte der Bezirkausschuss im Münchner Süden (BA 19) im Oktober die "Bleibtreupoller" ab: Bürger hatten die Aufstellung von Pollern vorgeschlagen, damit künftig keine Autos mehr auf dem Gehweg fahren können. Manchmal müssen sie das, um dem Gegenverkehr ausweichen zu können. Allerdings entsteht in den Augen der Anwohner wegen der Enge und Unübersichtlichkeit dadurch eine Gefahr an den Einfahrten zu Höfen und Anwesen. Gerade für Kinder sei das oft gefährlich und manche Autofahrer verhielten sich da "kriminell", sagten die einen; dass sie Bleibtreustraße mitnichten ein Unfallschwerpunkt sei, erklärten die anderen.
„Es gibt Gründe pro und contra Poller“, meinte BA-Vorsitzender Ludwig Weidinger damals. In der Bleibtraustraße werden jedoch definitiv keine aufgestellt. Das teilte jetzt das städt. Kreisverwaltungsreferat mit. Die Behörde erklärte, der Gehweg sei für Poller zu schmal. Für Gehwege sei eine Breite von 1,80 m Standard. Da zwischen Poller und Fahrbahnrand mindestens 30 cm Abstand bleiben müssen, könne man in der Belibtreustraße keine aufstellen. Die Anwohner halten die Situation in der Bleibtreustraße nach wie vor für gefährlich: Täglich fahren Autos "in einem Affenzahn" über den Gehweg, erzählten sie, "wir haben echt Angst!"
Reinhold Wirthl (BA 19) erläuterte einen Lösungsvorschlag des BA: Statt mit Pollern könne man in der Bleibtreustraße mit "Nasen" und Warnbaken die Situation entschärfen - wie bereits in der Wilhelm-Leibl-Straße geschehen. Diesem Vorschlag stimmte der BA einstimmig zu. Bei einem Termin vor Ort sollen die zuständigen städt. Behörden mit dem BA planen, wo und wie diese Nasen gebaut werden können. Möglichst noch heuer soll sich das KVR zudem mit der Verkehrslage im südlichen Solln beschäftigen.
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