„Muster-Gültig“
Ausstellung über gesellschaftliche Muster, die Frauen prägen
Die Agentur für Arbeit München zeigt vom 1. bis 30. Juni im Erdgeschoss (Kapuzinerstr. 26) die Textausstellung „Mustergültig“, die nach wie vor gelebte Rollenmuster der Geschlechter identifizieren und aufbrechen möchte. Die
Inhalte wollen zum Nachdenken und Diskutieren anregen. Die Ausstellung wurde von der Stadt Straubing entwickelt.
Die Textausstellung verdeutlicht, warum sich moderne Frauen und Männer auch heute noch nach ihren Rollen verhalten. Somit stellt die Ausstellung das Thema Gleichberechtigung in den Mittelpunkt, macht besonders Zusammenhänge und Wirkungen begreifbar und kann somit das Bewusstsein der Besucherinnen und Besucher anregen.
„Muster sind wichtig, sie geben Orientierung. Aber wichtig ist es, sie zu kennen und zu hinterfragen, nämlich, warum es sie gibt, wie sie wirken, ob sie eventuell zu ändern sind“, so Harald Neubauer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit München. Die Ausstellung wurde von Hedi Werner, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Straubing, zusammen mit der Diplom-Psychologin und Psychotherapeutin Ursula Grundnig sowie der Supervisorin und Coach Christine Miedaner entwickelt und umgesetzt.
Rollenbilder im Lauf der Zeit
In den Texten werden auf einer Zeitreise Rollenbilder von Frauen in den vergangenen 100 Jahren in Deutschland beleuchtet. Angefangen bei der „traditionellen Frauenrolle“ als „Heimchen am Herd“, das rechtlich noch gar nicht gleichberechtigt war, führt der Weg zum Frauenbild bei der Gründung der Bundesrepublik und zu den Veränderungen der 70er-Jahre. Der Rückblick endet in der Gegenwart und befasst sich damit, warum
Frauen faktisch gleichberechtigt, doch immer wieder von inneren Barrieren blockiert werden.
"Denn das Bild, Frauen müssen Familie und Beruf unter einen Hut bekommen – ihre Männer denken dagegen vor allem an die eigene Karriere, hat sich in den vergangenen Jahren gewandelt", schreibt die Agentur für Arbeit in einer Pressemitteilung. "Der Gleichstellungsgedanke gilt längst nicht mehr nur für Frauen. Auch Männer – besonders junge Väter – entwickeln sich von ihrem Bild als „Alleinernährer der Familie“ weg hin zu aktiven Mitgestaltern der Familie. Neue Lebensentwürfe, Rollenbilder und pragmatische Aufgabenverteilungen sind nötig für beide Geschlechter, um sich an den Rollentausch und die neue Erwartungshaltung anzunähern."
Die Ausstellung ist öffentlich und kostenlos. Besichtigt werden kann sie zu den üblichen Öffnungszeiten der Agentur für Arbeit: Montag, Dienstag, Mittwoch und Freitag von 8 Uhr bis 12.30 Uhr, Donnerstag von 8 Uhr bis 18 Uhr.
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