München ist Deutschlands Staustadt Nummer 1
Der ADAC sieht dringenden Handlungsbedarf
Die "INRIX 2016 Traffic Scorecard" analysiert den Einfluss von Verkehrsstaus in weltweit 1.064 Städten über 38 Länder hinweg und ist damit die umfangreichste Studie dieser Art – und darin schneidet München unter 62 deutschen Ballungsräumen am schlechtesten ab, sagt der ADAC Südbayern.
Die Landeshauptstadt habe das höchste Stauaufkommen. Durchschnittlich verbringen Autofahrer hier 49 Stunden pro Jahr im Stau, drei Stunden mehr als in Heilbronn, Köln und Stuttgart. Der ADAC Südbayern bezeichnet die Situation als „dramatisch“ und sieht folgenden Handlungsbedarf bzw. denkbare Lösungsansätze:
"Nochmal unter die Lupe nehmen"
Unter den staureichsten Innenstadt-Strecken in München befinden sich zwei wichtige Abschnitte, die erst in den vergangenen Jahren deutliche bauliche Veränderungen erfahren haben (Kapuzinerstraße, Leonrodstraße). Dort sind Busspuren und Radwege zu finden, der Autofahrer erlebt dort nun Rekordstaus. „Angesichts dieser Ergebnisse sollten diese Stellen nochmal unter die Lupe genommen werden“, sagt Alexander Kreipl, verkehrspolitischer Sprecher des ADAC Südbayern.
Für den Mittleren Ring zeigt die Studie den Erfolg des Tunnelbaus der letzten 20 Jahre, an den man anknüpfen muss.
"Das Auto bleibt unersetzbar"
Das Auto sei nach wie vor Verkehrsmittel Nummer 1 und werde es auch bleiben. Für Pendler und Wirtschaft bleibe das Auto aufgrund der starken Stadt- Umlandbeziehungen im Flächenland Bayern unersetzbar. „Wir unterstützen Verkehrsverlagerungen auf ÖPNV und Rad, aber die von INRIX genannten Staukosten von knapp 2 Milliarden Euro, die dem Autofahrer aufgelastet werden, sind schlichtweg zu viel“, betont Kreipl.
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