Mehr Schutz für Bäume
Grüne bringen gleich sechs Anträge ein
Vor Kurzem wandten sich Stadtratsmitlieder der Fraktion Die Grünen – rosa liste unter dem Titel "Mehr Schutz für Bäume" mit gleich sechs Anträgen an den Stadtrat und forderten die verschärfte Ergänzung der städtischen Baumschutzverordnung.
Bürger fühlen sich überrannt
In einer Pressemeldung erklärte die Fraktion: "Immer wieder liest man von rücksichtslosen illegalen Abholzungen im Stadtgebiet, immer mehr Bäume verschwinden von privaten Grundstücken und immer mehr Bürgerinnen und Bürger empfinden angesichts des rücksichtslosen Vorgehens gegen Bäume Frust und Wut."
Damit wird auf "Blitzfällungs"-Meldungen der letzten Wochen verwiesen. Anwohner und Medien berichteten von organisierten Baumbeschädigungen bis hin zur Beseitigung aller Spuren des Baumbestands und vermuten hinter diesen Vorkommnissen ein gezieltes Umgehen des Bundesnaturschutzgesetzes durch die Bauherren.
Die Baumschutzoffensive
Darum fordern die Grünen jetzt einen verschäften Baumschutz für die Landeshauptstadt. "Niedrige Strafen werden oft einkalkuliert. Nur hohe Strafen können abschreckende Wirkung entfalten.“, begründete Stadträtin Sabine Krieger die Anträge. Auch Sicherheitsleistungen für Baum-Ersatzpflanzungen – beispielsweise eine Kaution in Höhe von 750 Euro – sollen eingeführt sowie mehr Großbäume erhalten werden.
Außerdem werden höhere Strafen bei ungenehmigten Baumfällungen und eine Stärkung des Baumrechts gegenüber dem Baurecht gefordert. Ganz explizit wird hier auf das Einschränken von Baumfällungen für den Tiefgaragenbau hingewiesen. Stadtrat, Baubiologe und Umweltberater Herbert Danner erklärt: "Es ist angesichts der rasch fortschreitenden Verdichtung in der Stadt und des absehbaren Bedeutungsverlusts des individuellen Autoverkehrs nicht mehr hinnehmbar, dass Bäume nicht einmal vor dem Bau einer Tiefgarage geschützt sind. Hier müssen sich landes- und bundesrechtliche Vorschriften ändern.“
Stadt als Inklusionsraum denken
Bleibt die Frage, wie betroffene Wähler auf diese Vorschriften reagieren werden. Die Stadt braucht einen starken Rückhalt unter den Bürgern, der auch dem ersten Realkontakt mit den Konsequenzen eines grünen Wandels standhält. Wohl auch deshalb fordert die Fraktion in Teil III des Antrages eine Kampagne „Bäume in der Stadt – eine Bereicherung für alle“, um für mehr Aufmerksamkeit und Zustimmung in der Bevölkerung zu sorgen. In Teil IV fordern die Stadträte auch explizit Studien zum Mehrwert von Bäumen für Gesundheit, Wohlbefinden und die Geldbeutel der Bürger.
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