Mehr Grün sichern
Bezirksausschuss will zu alter 32-qm-Regel bei Neubauten zurück
Im vergangenen Juli hat der Stadtrat die Pro-Kopf-Grünfläche für seine Bürger deutlich reduziert. Sollten jedem Bürger zuvor im Schnitt 32 qm an öffentlicher und privatem Grün zur Verfügung stehen, müssen bei künftigen Bauvorhaben nur noch 20 bzw. 15 qm vorgesehen werden. Der Stadtrat sieht darin "einen Beitrag dazu, dass das immer knapper werdende Angebot an Wohnbauflächen in München noch intensiver genutzt werden kann".
Die Bürgerversammlung im Münchner Süden forderte heuer, diesen Stadtratsbeschluss wieder aufzuheben und den alten 32-qm-Wert für das gesamte Stadtgebiet beizubehalten. Sie lehnt Nachverdichtungen auf Kosten der Grünflächen ab.
Der Bezirksausschuss im Münchner Süden stellte sich hinter die Empfehlung der Bürger und unterstützt die Forderung, den Stadtratsbeschluss zu revidieren und zur 32-qm-Regelung zurückzukehren. Reinhold Wirthl (CSU) wies auf die zunehmende Bedeutung von Grünflächen und Frischluftschneisen hin. Die Stadt habe keine juristischen Möglichkeiten, den Verlust vieler Grünflächen und wertvoller Baumbestände im Viertel zu verhindern, wenn nachverdichtet werde. Deshalb sei es besonders wichtig, ausreichend Grünflächen zu schaffen, wo dies rechtlich noch möglich sei. Hier sieht auch BA-Vorsitzender Ludwig Weidinger die Stadt in der Pflicht: Sie müsse zumindest in Neubaugebeiten, wo sie die Planungshoheit habe, für genug Grün sorgen.
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