Man lernt nie aus - zum Glück
Was ich als Praktikantin beim Münchner Wochenanzeiger gelernt habe
München hat 25 Stadtbezirke, im Sardenhaus finden Kunstausstellungen statt, die ersten Durchsteiger der Matterhorn-Nordwand waren Sendlinger – all das sind Beispiele für Dinge, die ich vor drei Wochen noch nicht gewusst habe, obwohl ich in München wohne. In den letzten drei Wochen hat mich die Redaktion der Münchner Wochenanzeiger aufgenommen und mir gezeigt, dass München viel mehr zu bieten hat als ich geahnt habe.
Man lernt nie aus
Fotos schießen, Termine ausmachen und sie wahrnehmen, Recherchen betreiben, E-Mails beantworten, das Layout für den Druck vorbereiten, Redaktionskonferenzen mit den Kollegen abhalten, die Liste der Aufgaben eines Redakteurs ist lang. So wird es nie langweilig. Das kann auch ich mit meinen eigenen Erfahrungen bestätigen. Ich durfte all diese Aufgabenbereiche kennenlernen, aber das Wichtigste fehlt natürlich noch: Das Schreiben. Eine Seite mit Zeilen zu füllen, hat mir schon immer Freude bereitet, aber die ganz vielen unterschiedlichen Geschichten der Münchner in Worte zu fassen hat mir noch einen anderen Aspekt des Schreibens gezeigt – das Lernen. In meiner Zeit beim Wochenanzeiger habe ich eine wichtige Sache über das Lernen gelernt: Jeder Mensch, dem man begegnet, weiß etwas, das ich nicht weiß. Zum Glück, denn auch das ist einer der Gründe, warum es nie langweilig wird. Vor allem habe ich das bei der Sommerreihe „Sommergespräche“ des Verlags spüren können.
Menschen zusammenbringen
Der Geschäftsführer Michael Simon pflegt immer zu sagen: „Verlag druckt nicht Farbe auf Papier, Verlag bringt Menschen zusammen.“ Genau das durfte ich regelmäßig bei den Sommergesprächen vom Nahen erleben und mitanhören, wie sich Menschen, die sich in der Konstellation eben sonst nicht so einfach treffen würden, über Themen austauschen, die uns alle betreffen. Solch bunte Runden braucht es, um ein Thema von verschiedenen Perspektiven beleuchten und in all seinen Breiten und Tiefen darstellen zu können. Bei dem Gespräch über die Familie durfte ich sogar aktiv meine eigenen Sichtweisen darlegen.
Pessimisten aufgepasst
„Ein Pessimist zu sein hat den Vorteil, dass man entweder ständig recht behält oder angenehme Überraschungen erlebt“, so Georg Will. Daher dürfen sich Pessimisten, die schon lange das Aussterben der Printmedien vorhersagen, auf eine angenehme Überraschung freuen. Denn ich bin fest davon überzeugt, dass uns die Printmedien noch einige Zeit erhalten bleiben. Zeitungen werden noch immer gebraucht und haben noch immer einen direkten Einfluss auf die Menschen. Auch das habe ich in den vergangenen Wochen beim Verlag sehen können und stimme daher dem Satz des Chefredakteur Johannes Beetz „Print wirkt!“ voll und ganz zu.
Am Ende bleibt es mir nur noch ein großes, herzliches Dankeschön zu sagen! Danke an den gesamten Wochenanzeiger und natürlich vor allem an die Redaktion, die mich in die Welt des Journalismus mitgenommen hat und mir immer mit Rat und Tat bei sämtlichen Fragen zur Seite gestanden hat, mir aber gleichzeitig auch das Vertrauen entgegengebracht hat, mich eigenständig an manche Dinge herangehen zu lassen. München hat zwar viel in sich, aber wie man so schön sagt, ist die Welt trotzdem klein. Also ist das auf keinen Fall ein Lebewohl, sondern viel mehr ein "Auf Wiedersehen" und hoffentlich ein "Bis bald".
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH