LKW-Konzept überdenken!
Fraktionsübergreifende Forderung nach Entlastung der Wohngebiete
Vor fünf Jahren beschäftigte sich ein Workshop auf der Grundlage des Verkehrsgutachtens der Firma Geva & Humberg mit einem möglichen Verkehrskonzept für Pasing Nord. Die Aufarbeitung der Workshop-Ergebnisse haben die Lokalpolitiker des Bezirksausschusses Pasing-Obermenzing (BA) zwar schon des Öfteren angemahnt. Doch die Pläne ruhen seither immer noch in der Stadtverwaltung. Nun ist eine Fortsetzung der Planungsgespräche für Ende des Jahres geplant.
Der BA legt mit einem fraktionsübergreifenden Antrag in Sachen Verkehr schon mal kräftig vor. Unter dem Titel „LKW-Verkehrskonzept überdenken und hinreichend ausschildern“ verabschiedete der BA einstimmig eine ganze Reihe von Forderungen. Bis Juni 2019 soll das städtische Konzept stehen - so wünschen sich das die BA-Mitglieder.
Klare Ansagen an die Stadt
Im Konzept sollen die oft wiederholten Forderungen nach einem LKW-Durchfahrverbot in der Fraundorferstraße sowie für das Gebiet zwischen Pippinger/Theodor-Storm-Straße/Wensauerplatz/Offenbachstraße enthalten sein. Ferner drängt der BA auch auf ein Einfahrverbot für LKW in die Grandlstraße von Süden kommend. In allen Fällen sollen aussagekräftige Schilder die Verkehrsregeln verdeutlichen.
„Es gibt einfach eine Dringlichkeit für unsere Forderungen“, erklärte BA-Vorsitzender Romanus Scholz. „Die ergibt sich aus der Bebauung der Paul-Gerhardt-Allee. Aber auch der Abtransport des Aushubs für die zweite Stammstrecke und bald auch der U-Bahn-Erweiterung machen es äußerst dringlich, dass wir uns mit dem rasant wachsenden LKW-Aufkommen bei uns im Stadtbezirk auseinandersetzen.“
Rolle rückwärts?
„Es gibt grundsätzliche Probleme bei der Führung des LKW-Verkehrs, die überhaupt nicht gelöst sind“, kommentierte auch Sven Wackermann, Vorsitzender des Unterausschusses Planung im BA, die Situation. „Das ist nicht länger hinnehmbar. Wir sehen nur, dass die Probleme ständig von einer Stelle zur nächsten verlagert werden.“ Und wieso solle nicht die absolute Sperrung für den LKW-Verkehr in der Offenbach-Meyerbeerstraße diskutiert werden? „Darunter leiden die angrenzenden Gebiete. Hier müssen wir in Bezug auf Verkehrssicherheit, Lärmbelastung und Schulwegsicherheit tätig werden.“
Neben der Forderung nach einem schlüssigen LKW-Verkehrskonzept verlangt der BA stärkere Kontrollen, um die bestehenden Durchfahrverbote zu sichern. Für die Interessengemeinschaft Offenbach-/Meyerbeerstraße e.V. (IGOM), die in den letzten Jahren das Tempo-30-Gebot und das LKW-Durchfahrverbot in den beiden Straßen erwirkt hatte und nun mittels Mediationsverfahren mit der Stadt dies festigen will, kämen diese Forderungen nach einem LKW-Konzept in Pasing Nord einem Rückschritt gleich. „Es hat sich in den letzten Jahren für uns Anwohner sehr viel verbessert“, berichtete Johannes Paula als Vertreter der IGOM vor den BA-Mitgliedern. „Bitte machen Sie jetzt keine Rolle rückwärts“, verlangte er in Hinblick auf das bestehende LKW-Durchfahrverbot. "Wir brauchen mehr Verkehrsberuhigungen und keine Aufweichung der schon durchgesetzten Regeln."
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