Kunst, Kultur und Bella Italia
Pasinger Fabrik stellt neues Programm fürs Ebenböckhaus vor
Ursprünglich war das herrschaftliche Gebäude in der Ebenböckstraße 11 Bleichhaus, Familienresidenz und Sitz der Ebenböck-Wachszieherei. 1926 gestaltete der Besitzer, Unternehmer und übrigens auch Pasinger Ehrenbürger Alois Ebenböck die Wachszieherei in ein „Schlösschen“ um und fügte dem großen Garten noch einige französische Parkelemente hinzu. In dieser Form vermachte er das Anwesen der Stadt Pasing, somit der Stadt München als Rechtsnachfolger, und bestimmte die ausschließliche soziale und gemeinnützige Nutzung der Räume.
Auf Beschluss des Stadtrats zogen 1994 das Archiv der Arbeiterbewegung und das Pasinger Archiv e.V. in die Räume im Erdgeschoss ein. Seit 2011 weht hier auch ein Kunst- und Kulturwind. Unter der Regie der Pasinger Fabrik gibt es von Frühling bis Herbst eine Reihe von Vorträgen, Konzerten und Ausstellungen. Auch für Kinder und Jugendliche ist einiges geboten. Nicht zu vergessen ist das Artist-in-Residence-Programm, das das Kulturreferat ebenfalls seit 2011 hier unterhält. Demnach können Künstler aus der ganzen Welt nach erfolgreicher Bewerbung für drei Monate in die „Künstler-WG“ im ersten Stock einziehen und an eigenen und an gemeinsamen Projekten arbeiten.
Märchenhaftes Ambiente
„Alois Ebenböck hatte ein sehr offenes Haus geführt“, erklärte der Geschäftsführer der Pasinger Fabrik, Frank Przybilla. Bekannte Leute wie Karl Valentin oder Carl Spitzweg seien hier aus- und eingegangen. Das märchenhafte Ambiente des Hauses und der großzügige Park seien wie geschaffen für aufwändig gestaltete Kulturevents, Familienfeste und Theaterinszenierungen. „Ganz im Sinne Ebenböcks wollen wir das Haus nutzen und beleben.“
Thomas Linsmayer aus dem Fabrik-Team kümmert sich seit Anfang an um das vielseitige Kulturprogramm und betont die außerordentliche Beliebtheit der Veranstaltungen. „Insbesondere das letzte Jahr mit seinem sonnigen Wetter lief prächtig. Wir waren oft ausverkauft und hatten eine tolle Saison. Bei lauen Abenden, einem Gläschen Wein kommt im Park schnell ein "Italiengefühl" auf, wenn die singenden Schwalben über die Anlage im Abendlicht fliegen – wirklich toll. Die Sommerabende mit Konzerten und Theateraufführungen sind wirklich einzigartig.“
Saison startet
So soll es auch weitergehen im Ebenböckhaus. Für 2019 hat Linsmayer wieder eine Programm-Mischung aus Konzerten, Vorträgen, Theater und kleinen Kursen zusammengestellt – übrigens immer in Kooperation mit den hiesigen Vereinen wie dem Kulturforum München-West, Stattreisen München e.V. oder aber der Volkshochschule. Am Sonntag, 28. April, startet die neue Ebenböcksaison mit einem Vortrag übers Wachsziehen inklusive Führung durchs Haus und den Garten und einer kleinen Wachs-Probe.
Nach Wunsch Linsmayers sollen übrigens die Künstler aus dem Förderprogramm verstärkt ins Kulturprogramm einbezogen werden. „Im Augenblick ist Clifard Zulu aus Zimbabwe im Haus“, so Linsmayer. „Mit ihm planen wir eine Ausstellung im Mai in der Pasinger Fabrik. Im Sommer werden auch Künstler der Akademie in Tiflis/ Georgien zu Gast sein, mit denen ein größeres Kulturfestival im Herbst 2020 vorbereitet werden soll“, kündigt er an. Sämtliche Vorträge, Veranstaltungen und Konzerte der diesjährigen Saison inklusive aller Eintrittspreise und vieler Infos über die Künstler sind unter http://www.pasinger-fabrik.de/ zu finden.
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