Kostenfaktoren bei der privaten Krankenversicherung
Viele Verbraucher entscheiden sich für eine private Krankenversicherung, um sich nicht mit den geringen Standardleistungen bzw. Regelsätzen der gesetzlichen Krankenversicherung zufrieden geben zu müssen. Aber wie setzen sich die Kosten bei einer privaten Krankenversicherung überhaupt zusammen und welche Faktoren werden dabei berücksichtigt? Wie sich der gewünschte Leistungsumfang, das Alter beim Vertragsabschluss oder auch die Berufsgruppe auf den Versicherungsbeitrag auswirken, haben wir für Sie zusammengefasst. Zudem erklären wir, welche Rolle die Höhe des Selbstbehaltes spielt, den Versicherte für den Schadensfall selbst festlegen können.
In der privaten Krankenversicherung greift das Äquivalenzprinzip
Während in der gesetzlichen Krankenversicherung das Solidarprinzip gilt, basiert die Beitragsberechnung in der privaten Krankenversicherung auf dem Äquivalenzprinzip. Aber worin unterscheiden sich die Modelle? Solidarprinzip bedeutet in der Praxis, dass für die Beitragserhebung die jeweilige wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Versicherten entscheidend ist. Maßstab ist also das Einkommen. Im Gegensatz dazu sind die Einkünfte für die Beitragshöhe in der privaten Krankenversicherung nicht von Bedeutung. Denn das Äquivalenzprinzip funktioniert so, dass sich die Beiträge an den jeweils gewählten Leistungen orientieren. Je höher also das Leistungsniveau bzw. je umfangreicher der Tarif, desto höher sind auch die Beiträge. Im Gegenzug verringern sich die Beiträge, wenn der Leistungsumfang im Tarif geringer gewählt wird.
Persönliche Risikofaktoren wirken sich auf den Beitrag in der PKV aus
Neben den Leistungen sind die persönlichen Voraussetzungen des Versicherten für die Beitragshöhe in der PKV relevant. Wir haben zwei der wichtigsten Risikofaktoren zusammengefasst, die von Versicherungsgebern bei der privaten Krankenversicherung berücksichtigt werden.
Das Alter beim Eintritt in die Versicherung
Je älter man ist, desto ist statistisch gesehen bzw. erwartungsgemäß das Risiko gesundheitliche Beeinträchtigungen. Aus Sicht der Versicherungsgeber steigt daher das Risiko für die Inanspruchnahme von Leistungen mit höherem Alter des Versicherungsnehmers. Es lohnt sich daher eine private Krankenversicherung so früh möglich abzuschließen, um von möglichst günstigen Konditionen zu profitieren.
Gesundheitszustand zum Zeitpunkt des Antrages
Bevor ein Antragsteller in einer privaten Krankenversicherung aufgenommen werden kann, sind die sogenannten Gesundheitsfragen zu beantworten. Diese nutzen Versicherer, um sich ein genaues Bild vom gesundheitlichen Zustand sowie möglichen Vorerkrankungen zu machen. Bei besonders risikobehafteten Krankheitsbildern kann es sein, dass ein Risikozuschlag den Beitrag erhöht.
Rolle des Selbstbehaltes für die Beitragshöhe bei Privatversicherten
Mit Selbstbehalt ist eine Selbstbeteiligung gemeint, deren Höhe Versicherungsnehmer selbst bestimmen können. So wird ein Teilbetrag vertraglich festgeschrieben, den der Versicherte im Schadensfall selbst trägt. Wer mit seinem Versicherungsnehmer eine solche Übereinkunft trifft, kann oft von deutlich günstigeren Konditionen profitieren. Dabei gilt: je höher die Summe des Selbstbehaltes gewählt wird, desto mehr Kosten können bei der privaten Krankenversicherung gespart werden.
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