„Konsum geplant – Budget im Griff“
„Deutschland im Plus“: Münchner Bank unterstützt finanzielle Bildung
„Deutschland im Plus“, eine Stiftung für private Überschuldungsprävention, hat ihr Programm zur finanziellen Bildung von Schülern nun auch in München gestartet: Unter dem Motto „Konsum geplant – Budget im Griff“ fanden im Lion-Feuchtwanger-Gymnasium (Freiligrathstr. 71) am Mittwoch die ersten Unterrichtseinheiten statt. Die Schüler der neunten Klassen erweiterten dabei ihr finanzielles Grundwissen und bekamen wertvolle Tipps für den Umgang mit dem eigenen Budget.
Peter Zwegat kennt in der 9k jeder. Der Schuldnerberater aus dem Fernsehen hilft Menschen in finanziellen Nöten. Doch die Sendung zeigt eine verzerrte Realität, erklärt Roman Fink von „Deutschland im Plus“. Zusammen mit Kollegin Yvonne Loschke will er die Schüler heute über Schulden und deren Ursachen aufklären und ihnen Tipps geben, wie Geldnot vermeiden können. Denn wer ver- oder gar überschuldet ist, bekommt nicht Besuch vom TV-Mann Zwegat, der sich dann intensiv um einen kümmert. „Wer zur Schuldnerberatung geht, wird erstmal auf eine Warteliste gesetzt“, erklärt Fink. Denn so viel Zeit wie im Fernsehen haben die Schuldnerberater im echten Leben nicht.
Hauptauslöser Konsumverhalten
In einem Film sehen die Schüler zwei Fälle von Verschuldung. Im Anschluss sammeln sie mögliche Auslöser. Dabei ist zu erkennen: Neben unvorhersehbaren Ereignissen wie Arbeitslosigkeit oder Scheidung spielt auch das Konsumverhalten eine nicht unwichtige Rolle. Und genau hier setzt die Stiftung „Deutschland im Plus” mit ihrem Schulungskonzept an. Denn der Hauptauslöser für Überschuldung bei Jugendlichen unter 18 Jahren ist mit rund 30 Prozent das eigene Konsumverhalten. Was also tun, um Schulden zu vermeiden? Zunächst klären Roman Fink und Yvonne Loschke die Schüler über feste und veränderliche Ausgaben auf. Dann sind die Jugendlichen gefordert: In Einzel- und Gruppenarbeit sollen sie anhand von Fallbeispielen Einnahmen und Ausgaben gegenüber- und einen Budgetplan aufstellen. Bei der Auswertung werden gemeinsam Strategien für den Umgang mit dem eigenen Geld überlegt. Am Ende der Doppelstunde bekommt jeder Schüler die Broschüre „Konsum geplant – Budget im Griff“ der Stiftung „Deutschland im Plus”. Neben Informationen zum Thema Überschuldungsprävention listet das Heft auch Begriffe rund um Budget und Kredit auf.
„Gibt genügend Fallen“
„Wir sind froh über das Angebot der finanziellen Allgemeinbildung, das die Themen des Lehrplanes vertieft“, sagt Schulleiter Wolfgang Fladerer. „Ich halte das Projekt für sehr sinnvoll und nützlich, da viele Jugendliche bereits mit dem Thema Schulden konfrontiert worden sind. In der zusätzlichen Unterrichtseinheit bekommen sie wichtige Informationen.“ So sieht es auch Wirtschaftslehrer Gerhard Schwarzbach, der die Aktion organisiert hat. „Wir behandeln das Thema zwar im Unterricht, allerdings steht dafür maximal eine Stunde zur Verfügung. Doch das Thema ist aktuell, es gibt genügend Fallen, zum Beispiel Handy-Verträge. Deshalb sind wir froh über kompetente Leute, die den Schülern die Praxis vermitteln.“
Die Münchner Bank unterstützt das Projekt mit einer Spende von 5000 Euro an die Stiftung „Deutschland im Plus“ und macht sich stark für den verantwortungsvollen Umgang von Schülern mit dem eigenen Budget. „Für uns als Genossenschaftsbank steht immer der Mensch im Mittelpunkt. Dabei liegt uns das Wohl der Kinder besonders am Herzen, denn diese sind die Zukunft unserer Region“, sagt der Vorstandsvorsitzende Peter Heinrich. „Deshalb freuen wir uns, das Schulprojekt von ‚Deutschland im Plus' unterstützen zu können. Denn für den verantwortungsvollen Umgang mit den eigenen Finanzen machen wir uns stark.” Wenn die Unterrichtseinheit auch nur ein bisschen helfe, habe man schon viel erreicht.
Kostenlose und anonyme Beratung
Die Stiftung „Deutschland im Plus“ wurde 2007 als öffentliche Stiftung bürgerlichen Rechts gegründet. Die Stiftung operiert unabhängig und engagiert sich nicht nur im Bereich der finanziellen Allgemeinbildung, sondern bietet in Zusammenarbeit mit Schuldnerberatern auch kostenlose und anonyme Online- und Telefonberatung. Außerdem unterstützt die Stiftung Forschungsarbeiten, zum Beispiel den Überschuldungsreport des Instituts für Finanzdienstleistungen (iff). Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.deutschland-im-plus.de.
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