„Komplexe Vorgänge“
Schmieranlagen sollen Quietschgeräusche verringern
Immer wieder erreichen den Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) Beschwerden von Anwohnern wegen des Quietschens der Trambahnen vor allem im Kurvenbereich. „Eine Behebung oder Verbesserung dieser Lärmbelästigung ist bisher nicht gelungen“, schrieben die Lokalpolitiker an die Stadtwerke München (SWM) und baten um „explizite Prüfung, ob eine verringerte Fahrgeschwindigkeit das Problem mindern kann.“ Nun haben die SWM geantwortet. Der Begriff „Kurvengeräusche“ umschreibe als Oberbegriff eine Vielzahl von Phänomenen, die Geräusche von Schienenfahrzeugen beim Befahren enger Radien hervorrufen, heißt es in einem Schreiben an den BA 9.
„Dabei ist die Entstehung dieser Geräusche das Resultat äußerst komplexer Vorgänge, die von einer Vielzahl von Faktoren abhängen und bis heute durch verschiedenste Hypothesen nur unzureichend erklärt werden“, erklärt Arne Petersen, Geschäftsbereichsleiter Verkehrsinfrastruktur der SWM. Daher sei die Definition von Abhilfemaßnahmen entsprechend schwierig. „In der Praxis haben sich aber einige Maßnahmen durchaus bewährt und werden daher auch in München eingesetzt.“
Für die Geräusche am Romanplatz sehe die derzeitige Planung vor, im Bereich des Rondells und seiner engen Kurven bis zu vier stationäre Schmieranlagen vorzusehen, die im Regelfall eine deutliche Reduzierung der Geräusche bewirken. „Aufgrund des damit verbundenen hohen baulichen Aufwands bieten sich derartige Lösungen nur für Erneuerungsmaßnahmen an den Gleisen an“, so Arne Petersen weiter. Diese Bedingung sei durch die Umgestaltung des Romanplatzes gegeben.
Für den Bereich des Bogens an der Ecke Leonrod- und Nymphenburger Straße zeige sich die „Unberechenbarkeit“ von Kurvengeräuschen. „Wir haben diesen Bogen zwischenzeitlich in unser regelmäßige händisches Schmierprogramm aufgenommen; damit erzielen wir in den meisten Fällen deutliche Reduzierungen der Geräusche“, betont der SWM-Geschäftsbereichsleiter. „Eine Reduzierung der Geschwindigkeit bewirkt nach unseren Erkenntnissen keine Verbesserung, zudem ist die Geschwindigkeit in diesen Bögen bereits sehr niedrig.“ Darüber hinaus ergreife man im Rahmen der Instandhaltung sowohl an den Gleisen als auch an den Rädern der Fahrzeuge alle gebotenen Maßnahmen, um das Geräuschniveau insgesamt möglichst niedrig zu halten.
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