Kein Jugendtreff
BA entscheidet gegen Jugendeinrichtung in Grandl-Schulkomplex
Auf Antrag der CSU behandelte der Bezirksausschuss Pasing-Obermenzing in seiner letzten Sitzung die Frage nach einem Jugendtreff in Obermenzing. „Es gibt viel Anfragen nach einer Jugendeinrichtung“, argumentierte Frieder Vogelsgesang, Fraktionssprecher der CSU. Diese würden umso lauter, je mehr Beschwerden es mit Jugendlichen am Obermenzinger Bahnhof gebe.
Die Suche nach einem geeigneten Ort gestaltete sich in der Vergangenheit schwierig, nachdem das Vorzugsobjekt in der Lochhausener Straße 21 von der Stadt München verkauft wurde. Nun sah die CSU die gute Gelegenheit, eine solche Einrichtung im neuen Schulkomplex an der Grandlschule zu integrieren.
„Ich glaube, dass bei einem Neubau der Grandlschule die einmalige Chance besteht, dort einen Jugendtreff zu errichten und so die bisher kaum vorhandene Jugendarbeit der Stadt in Obermenzing auszubauen", hatte Stefan Pilsinger (CSU) schon im Vorfeld bekräftigt. Ähnliche Kombinationen von Schule und Jugendtreff gebe es viele im Münchner Umfeld, zum Beispiel an der Schäferwiese oder in der Hauptschule in der Peslmüllerstraße.
SPD sieht keinen Bedarf
Heftiger Gegenwind wehte dem Antrag aus den Reihen der SPD entgegen. „Auch wenn Jugendliche noch so viele Treffs bekommen, sie gehen trotzdem eigene Wege“, meinte Evelyn Lang (SPD) und verwies auf den laufenden SPD-Antrag für einen Treff am Donizettiweg.
BA-Vorsitzender Christian Müller (SPD) sah ganz andere Brennpunkte im Stadtbezirk, wie zum Beispiel das Gebiet Schmädelstraße und das entstehende Neubaugebiet an der Paul-Gerhardt-Allee. „Dahin kommt mit Sicherheit irgendetwas in Richtung Jugendeinrichtung“, so Müller. In Pasing und Obermenzing befänden sich genug Freizeitmöglichkeiten. „Schäferwiese, a@uarium, Café Klatsch, Bezirkssportanlage Meyerbeerstraße, Pfarrei Leiden Christi – da ist wirklich genug getan.“
Nachträgliche Möglichkeiten
„Die Bauplanung ist abgeschlossen“, befand Constanze Söllner-Schaar (SPD). Eine Neuplanung würde den Schulbau um ein Jahr verzögern. Außerdem seien Jugendliche am Bahnhof kein Phänomen nur in Obermenzing, „dies haben wir überall. Ob das ein Jugendtreff verhindern kann, ist die Frage.“
Der anwesende Architekt Stephan Suxdorf sah entgegen den SPD-Argumenten einige Möglichkeiten, einen Treff im neuen Komplex zu integrieren. „Der Nutzungsbedarf ist progressiv planbar. Gewisse Reserven sind schon noch da.“ Im Übrigen könne man eine derartige Einrichtung auch nachträglich planen, wie an der Schäferwiese geschehen, betonte Vogelsgesang. „Das geht parallel, ohne dass sich Bauverzögerungen ergeben.“
Mit einer Stimme Mehrheit unterlag der CSU-Antrag in der Abstimmung. Pilsinger bekräftigte trotzdem: „Wir werden weiter unser Ziel verfolgen, Räume für Jugendlich in Obermenzing zu schaffen. Daran halten wir fest."
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