João, allein zuhause (endlich)

Seine Eltern wollen über das Wochenende verreisen. Sie wollen in Hannover Freunde besuchen, die sie lange nicht gesehen haben Taufe, ein guter Anlass.

Doch was wird mit João? Die Freunde haben zögerlich reagiert, als sie fragte, ob sie zu dritt kommen können. Es werden einige Verwandte in ihrer Wohnung übernachten. João ist erst 14 und zwei Nächte allein bleiben - dabei ist den Eltern unbehaglich. Vielleicht kann ein Verwandter bei ihm schlafen, damit er keine Dummheiten macht. Doch es findet sich niemand, der an diesem Wochenende Zeit hätte.

„Ich kann doch schon allein bleiben. Ihr könnt ruhig fahren.“ Zweifelnd sieht Mama ihn an und auch sein Papa ist unsicher, ob sie das machen sollten. Familienrat. Es wird gefragt, beteuert, versprochen, verworfen, beschworen, gefordert, gelacht, geweint, wieder versprochen. Horrorszenarien kommen wie von selbst. Was ist wenn ..., und was macht der Junge falls ..., was, wenn er sich aussperrt, etwas anzündet, unter Wasser setzt, andere Kinder hereinläßt oder Schlimmeres?

Beschützen. Das ist das Zauberwort. Sie wollen ihn beschützen. „Frau Miklas kann doch aufpassen“, wirft João in die Diskussion. „Die alte Frau?“ fragt Mama und schüttelt den Kopf. So geht es eine ganze Woche.
Freitagmittag, Herr und Frau Carvalho haben es eilig. Sie stolpern mit Koffer und João im Schlepptau die Treppe hinunter. Die U-Bahn und der ICE warten nicht. Bis zur Ampel geht João mit, dann viele hastige Küsse von Mama, ein strenger Blick von Papa, dann wird es grün und die Eltern hasten weiter, sind endgültig auf dem Weg. Er sieht ihnen nach, bis der letzte Gruß gewunken ist, dann geht er nachdenklich zurück. Joãos Schritt wird leichter, schneller, dann hüpft er und schließlich rennt er pfeifend ins Haus, mehrere Stufen auf einmal. Schon fliegt die Balkontür auf und die erste CD landet im Player. Endlich ...

Unsere nächsten Geschichte von der Piazza an der Bo verrät, wie es João ergangen ist ...