„In Grenzen halten“
Hirschgarten: Anwohnerbeschwerde wegen nächtlicher Ruhestörung
Der Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) hat ein Bürgeranliegen wegen nächtlicher Ruhestörung im Hirschgarten aufgegriffen und bittet die Stadt, „das Flutlicht an der kleinen Skateanlage ab 23 Uhr abzuschalten, um die Nachtruhe der Anwohner zu unterstützen“. Darüber hinaus fordert das Gremium eine Prüfung, ob die Sitzbank im Übergangsbereich zwischen Hirschgarten und der angrenzenden Wohnbebauung so positioniert werden könne, „dass die Anwohner durch die nächtliche Nutzung der Bank weniger beeinträchtigt sind.“
Das Ganze geht zurück auf die Beschwerde eines Bürgers, der bereits im August auf die Ruhestörungen aufmerksam gemacht hatte. Das Lokalparlament hat sein Anliegen daraufhin unter anderem an AKIM, das allparteiliche Konfliktmanagement in München weitergeleitet. AKIM ist eine zentrale Stelle, die für das gesamte Stadtgebiet bei Anfragen zu Konfliktlösungen im öffentlichen Raum eine erste Konfliktanalyse vornimmt und vor Ort mit einem allparteilichen Ansatz und rein kommunikativen Mitteln präsent ist.
Konflikte beruhigen
AKIM setzt sich für die Interessen und Belange aller Nutzergruppen ein und versucht zwischen ihnen zu vermitteln. Die Konfliktmanager werden aktiv bei Konflikten an öffentlichen Plätzen, Straßen, Grünanlagen, wo andere Stellen nicht zuständig sind, weil ihre Klientel nicht betroffen ist – zum Beispiel Streetwork – oder weil ihr Einsatz nicht angemessen beziehungsweise verhältnismäßig wäre oder keine rechtliche Möglichkeit für einen Einsatz besteht, wenn es etwa keine ordnungsrechtliche Handhabe für einen Einsatz der Polizei gibt. Die AKIM-Mitarbeiter sind vor Ort, um durch ihre Präsenz Konflikte zu beruhigen und vermittelnd eingreifen. Sie sprechen mit den Konfliktparteien und informieren sie gegebenenfalls über die Regeln im öffentlichen Raum. Sie benennen zuständige Stellen für weiterführende Hilfe oder schalten sie direkt ein und sind im Problemgebiet für alle Seiten ansprechbar.
„Da es sich bei den Verursachern der Lärmbelästigung um einen ständig wechselnden Personenkreis handelt, dürfte mit den von AKIM angebotenen rein kommunikativen Mitteln das Problem nur schwer dauerhaft in Grenzen zu halten sein“, erklärt der Bürger nun in einem erneuten Schreiben an den BA 9. Über eine gemeinsame Begehung der Örtlichkeit würde er sich eigenen Angaben zufolge trotzdem freuen. Er war es auch, der vorgeschlagen hatte, die Flutlichtbeleuchtung, die nur den kleinen Skatepark bedient, nicht aber die Wegebeleuchtung, um spätestens 23 Uhr über einen mit Zeitschaltuhr geregelten Dimmer auszuschalten. „Durch diese zeitliche Nutzungsbeschränkung wäre zumindest nach Mitternacht eine diesbezügliche Beruhigung zu erwarten.“
„Unruhebank“
Die Sitzbank würde zudem ab Dunkelheit „von meist unter Alkohol stehenden Jugendlichen, unter lautem Gehabe“ zur „Unruhebank“ umfunktioniert, heißt es in dem Schreiben des Mannes weiter. Deshalb sei eine Versetzung der Bank, die sich aktuell nah an den Wohnungen befindet, sinnvoll. „Ich bin mir sicher, dass die Umsetzung dieser beiden Vorschläge einen erheblichen Beitrag zur nächtlichen Ruhe für unsere WEG und Anlage bringen würde.“
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