„Ideen bündeln und weiterentwickeln“
Sondersitzung wegen der Verkehrsprobleme im Viertel
Der Verkehr im Viertel ist problematisch und eine Besserung für die Zukunft nicht in Sicht. Aus diesem Grund will sich der Bezirksausschuss Allach-Untermenzing (BA 23) mit dem Thema Verkehrsplanung im Stadtbezirk in einer Sondersitzung eingehender befassen. Einen entsprechenden Antrag von Henning Clewing (FDP) hat das Gremium mehrheitlich – gegen die Stimmen der Grünen-Fraktion – so beschlossen. Geht es nach Henning Clewing dann soll im Rahmen der Sondersitzung insbesondere das Projekt einer Verbindungsstraße in Nord-Süd-Richtung diskutiert werden, „wie sie vor einiger Zeit von unserem BA-Kollegen Josef Feig vorgestellt wurde“.
Aus dem Planungsreferat höre man, das gegenwärtig verwirklichte System zweier Hauptstraßen in ost-westlicher und einer in nord-südlicher Richtung sei nicht zu verbessern, erklärt der FDP-Politiker in seinem Antrag. Unter den BA-Mitgliedern herrsche weitgehende Unzufriedenheit mit dieser Aussage. „Für die weiterhin notwendige Diskussion genügt es nicht, auf Erläuterungen der städtischen Stadt- und Verkehrsplaner zu warten“, findet Henning Clewing. „Der BA 23 sollte vielmehr seine eigenen Vorstellungen von einem zukunftsfähigen Straßennetz entwickeln.“ Die Idee einer Verbindungsstraße sei seiner Ansicht nach dafür hervorragend geeignet. Josef Feig hatte Anfang vergangenen Jahres eine Idee vorgestellt, nach der die neue Verbindungsstraße durch das Junkersgelände zum einen bis zum Karlsfelder Bahnhof verlängert und gleichzeitig auf Höhe des Hohenadelwegs parallel zur A99 bis zur Goteboldstraße geführt werden soll (der Werbe-Spiegel berichtete).
CSU-Stadträtin Heike Kainz befürwortete die Idee einer Sondersitzung: „Ich würde es für wünschenswert halten, wenn wir ausschließlich über die Verkehrsprobleme im Stadtviertel sprechen“, sagte die BA-Vorsitzende auf der jüngsten Sitzung des Gremiums. „Sinnvoll wäre es sicherlich auch, Vertreter der Landeshauptstadt München einzuladen. Es ist nicht falsch, wenn sie sich live und in Farbe anhören müssen, was wir zu sagen haben. Im Vorfeld sollten wir hierzu unsere Ideen aus den letzten Jahren sammeln, bündeln und weiterentwickeln.“
Ganzheitliches Verkehrskonzept
Pascal Fuckerieder, der Vorsitzende des Unterausschusses Verkehr im BA 23, verwies zudem darauf, dass von Seiten des Planungsreferats noch eine Antwort auf ein ganzheitliches Verkehrskonzept ausstehe, „das wir gefordert hatten“, bemerkte der SPD-Fraktionssprecher. Aus diesem Grund findet auch Ingrid Haussmann (parteilos) eine Sondersitzung sinnvoll. „Wenn die Stadt ein Verkehrskonzept erarbeitet, wäre es gut, dass wir frühzeitig eingebunden sind“, erklärte sie. „Mir ist wichtig, dass wir uns im Vorfeld der Sitzung eine eigene Meinung bilden“, sagte Henning Clewing. „Wir sollten es uns zutrauen, dass wir zumindest im Hinblick auf die Eversbuschstraße ein eigenes Konzept entwickeln, auf dessen Grundlage wir dann mit der Stadt reden. Wir müssen selbst wissen, was wir wollen.“
„Eine Schnapsidee“
Überhaupt nicht begeistert über eine Sondersitzung, für die es noch keinen genauen Termin gibt, zeigten sich die Grünen. „Ich halte von der Idee überhaupt nichts“, sagte Fraktionssprecher Falk Lamkewitz. „Wir haben schon sehr viel über den Verkehr geredet. Und die vorgeschlagene Straße von Josef Feig ist eine Schnapsidee. Wir haben von Seiten der Stadt schon gehört, dass eine solche Straße gar nicht möglich ist.“ Das Thema sei daher absurd. „Wir sollten vielmehr abwarten, was die Stadt uns für ein Konzept präsentiert und das Ergebnis des Verkehrsworkshops abwarten.“ Henning Clewing wollte das so nicht stehen lassen: „Das finde ich merkwürdig. Ich glaube nicht, dass die Stadt ernsthaft das Verkehrsthema hier im Stadtviertel diskutiert. Wir als Gremium sollten Vorschläge und Alternativen eingehend diskutieren.“ Fakt sei, das man die Eversbuschstraße baulich nicht verändern könne.
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