"Ich wollte immer nur mehr wissen"
Susanne Breit-Keßler, Regionalbischöfin für den Kirchenkreis München
Mit 17 Jahren ....
wollte ich Lehrerin werden - für Deutsch und Geschichte. Das waren zwei meiner vielen Lieblingsfächer auf dem Gymnasium. (Handarbeit war ausgeschlossen, davon habe ich heute noch Magenschmerzen). Jura zu studieren hatte ich mir auch überlegt, aber Auskünfte darüber waren schwer zu bekommen. Medizin hätte mir ebenso gut gefallen...
Aber dann habe ich eben doch mit Germanistik und Alter Geschichte angefangen. In meinen Freistunden besuchte ich die Vorlesungen in Theologie. Die waren potzinteressant, weil ich merkte: Meinen „Kinderglauben“ kann man auch wissenschaftlich anschauen. Archäologische Kenntnisse gehören zu diesem Studium.
Griechisch und Hebräisch musste man lernen. Ich packte das alles obendrauf und wechselte dann ganz zur Theologie. Einfach so - nur um zu erfahren, was es alles Tolles zu wissen gibt. Was man damit wird, hat mich nicht im Geringsten interessiert. Ich wollte immer nur mehr wissen, mehr, mehr ...
Das Examen kam und ich wurde Vikarin an der Münchner Bischofskirche St. Matthäus. Anschließend schwer, lebensgefährlich krank. Und wieder gesund. Als Lehrerin zu arbeiten schien mir fürs Erste genau das Richtige zu sein. Ich liebte den Umgang mit den Kleinen und Großen. Mit einigen von meinen Schülerinnen bin ich heute noch befreundet.
Genug war mir nicht genug. Ich blieb wider alles ärztliches Erwarten gesund und beschloss, eine journalistische Ausbildung beim Bayerischen Rundfunk und der Süddeutschen Zeitung zu machen. Anschließend arbeitete ich als Journalistin. Überraschend holte mich die Kirche in ihr Öffentlichkeitsreferat - als Medienfachfrau. Von dort wurde ich in das Bischofsamt berufen.
Bischöfin bin ich bis heute. Und mit Leib und Seele Publizistin. Die neben vielen Büchern nicht nur für die Großen der Branche, sondern liebend gerne auch für den Wochenanzeiger schreibt.
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