Hallenfußball, aber ganz anders
Futsal: Neue Trendsportart erobert München
Im Jahr 1930 entwickelte der Sportlehrer Juan Carlos Ceriani in Uruguay eine altersgerechte Spielform des Fußballs für Kinder. Dabei sollten sie unabhängig von ihren individuellen und technischen Fähigkeiten zusammen kicken und einfach Spaß daran haben. Dass er damit später eine international anerkannte Variante des Hallenfußballs, genannt Futsal, schaffen sollte, ahnte der Sportlehrer damals noch nicht. Der Name dieser Sportart leitet sich vom portugiesischen Ausdruck "futebol de salão" ab, was zwar "Hallenfußball" bedeutet, aber mit der deutschen Auffassung dieses Wortes nur wenig gemein hat. Ende des 20. Jahrhunderts wurde sich diese Sportart zum Trend und startete Anfang des 21. Jahrhunderts ihren Siegeszug, sodass Futsal in Südamerika immer noch, in Teilen Europas inzwischen sehr beliebt ist. In Spanien gibt es mittlerweile sogar eine eigene Profi-Liga. In Deutschland hingegen ist Futsal noch relativ wenig bekannt, was sich in den nächsten Jahren jedoch ändern soll - zumindest im Bezirk Oberbayern: Nach dem erfolgreichen Start der Futsal-Bayernliga, ist nun auch die Futsal-Bezirksliga Oberbayern an den Start gegangen.
Was ist anders?
Futsal unterscheidet sich von anderen Arten des Hallenfußballs vor allem dadurch, dass das Spielfeld durch die Linien des Handballfeldes und nicht durch Banden begrenzt wird. Es wird generell mit fünf Spielern auf Handballtore gespielt, wobei der Ball weniger Druck hat, im Umfang etwas kleiner als ein normaler Fußball und sprungreduziert ist. Das enge Kleinspielfeld, die vielen Ballkontakte und daraus resultierende Folgehandlungen unterstützen das Erlernen vieler technischer und taktischer Fähigkeiten, die eine hervorragende Grundlage für den Feldfußball bieten.
Gewechselt werden darf unbegrenzt und fliegend, der Einwurf ist durch den Einkick ersetzt und die Spielzeit beträgt zweimal 20 Minuten. Der Strafstoß wird aus sechs Metern ausgeführt. Außerdem unterscheidet sich Futsal vom klassischen Hallenfußball durch die „Vier-Sekunden-Regel“: Für ruhende Bälle stehen jeweils nur vier Sekunden zur Ausführung zur Verfügung. Wird die zulässige Zeit überschritten, wechselt der Ballbesitz zur gegnerischen Mannschaft. Die Zeit wird vom Schiedsrichter angezeigt, der den Ablauf der vier Sekunden deutlich mit den Fingern am nach oben gestreckten Arm mitzählt.
Bezirksliga und Kreisturniere
Der Fußballriese Deutschland ist aktuell (noch) ein Futsal-Zwerg. Durch den Start der „Copa de Futsal da Oberbayern“ hat der Bayerische Fußball-Verband (BFV) nun einen weiteren Schritt unternommen, diese Sportart auch in Oberbayern und München zu fördern. Die Vorrunde geht noch bis zum 4. Januar, am 11. Januar startet die Rückrunde.
Am Samstag, 27. Dezember, beginnt die Vorrunde des Lotto Bayern Hallencups im Kreis München, das nach Futsal-Regeln gespielt wird. Das Kreisturnier wird von 9.30 Uhr bis ca. 18 Uhr in der Sporthalle des MTV 1879 in der Werdenfelsstr. 70 ausgetragen. Die Endrunde beginnt am Sonntag, 28. Dezember, um 12.30 Uhr, das Endspiel wird etwa gegen 16.45 Uhr stattfinden. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen dem Kreisturnier beizuwohnen und ihrer Mannschaft die Daumen zu drücken.
Weitere Infos zu Futsal, der Bezirksliga und zum Kreisturnier gibt es unter www.bfv.de im Internet.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH