Große Lücken an entscheidenden Stellen
Woher sollen die Fachkräfte kommen, ohne die es nicht geht?
Die Fachkräftesicherung ist aufgrund der demographischen Entwicklung in ganz Deutschland ein Thema. Der Rückgang an jungen Berufsanfänger und die Verrentung der Baby- Boomer ab den 2020ern stellen alle Wirtschaftsbereiche vor Herausforderungen.
In der Ausbildungsumfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags von 2019 gaben 32 % der befragten Unternehmen an, dass sie 2018 ihre Ausbildungsplätze gar nicht (10 %) bzw. nicht vollständig besetzen (22 %) konnten. Betroffen waren besonders das Gastgewerbe, Transport / Logistik und das Baugewerbe. Jenseits der Suche nach Auszubildenden zeigt eine Analyse der Bundesagentur für Arbeit, dass es bundesweit einen Fachkräftemangel in einigen technischen Berufsfeldern, in Bauberufen sowie in Gesundheits- und Pflegeberufen gibt. Das geht aus dem Bericht zur beruflichen Bildung hervor, den die Stadt München im Juli vorgelegt hat.
Die Zahl der Pflegebedürftigen sowie die Komplexität der Versorgung im Pflegebereich werden in den nächsten Jahren zunehmen. Bereits jetzt lässt sich bundesweit ein Fachkräftemangel in allen Pflegeberufen ausmachen. Vor allem in der Altenpflege fehlen bereits seit längerer Zeit Fachkräfte. Nach einem Anstieg der Schülerzahlen an den Berufsfachschulen für Altenpflege über viele Jahre ist sie zuletzt stagniert bzw. war im Schuljahr 2018/19 leicht rückläufig. Dies trifft auch auf die Zahl der neuzugewanderten Schüler zu. Es sei davon auszugehen, dass die Corona-Pandemie die Anwerbung von Auszubildenden aus dem Ausland stark beeinflusst hat, entsprechend kann es hier zumindest kurzfristig zu einer geringeren Anzahl von Abschlüssen in der Altenpflege bzw. allgemein in den Pflegeberufen kommen.
Woher sollen die benötigten Fachkräfte kommen, ohne die unsere Lebensqualität nicht aufrechterhalten werden kann? Welche Rolle spielt dabei Zuwanderung?
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