Gemeinsam Geschichten bauen
Improcup: Das letzte Viertelfinale steht an
Es wird immer spannender: Bei Münchens großem Improtheater-Ereignis, der Impro-Cup, sind bei bereits drei "Duellen" die besten Impro-Schauspieler gegeneeinander angetreten. Am Samstag, 13. April, treten nun beim vierten und letzten Viertelfinale die Rheintöchter (Düsseldorf / Köln) und Die unendlichen Gewichte (München) im Schlachthof (Zenettistr.) gegeneinander an (Einlass 18 Uhr / Beginn 20 Uhr). Danach beginnt die "K.O.-Runde". Sport trifft da auf Theater, Teamgeist auf Wortwitz und Zufall auf Meisterschaft - und das schon seit 15 Jahren. Zum ersten Mal in der Geschichte des Improcups findet der Wettbewerb unter einem Motto statt. Es lautet: "Respekt!"
Das Publikum, das mit seinen Vorgaben die Akteure zu Höchstleistungen anspornt, kürt auch den Sieger jedesn Aufeinandertreffens: Sein Applaus entscheidet, wer als Sieger vom Platz geht.
Gefährlich: Die Rheintöchter
Beim letzten Mal schafften es die Rheintöchter fast ganz nach oben. Die Sieger von 2016 und Finalteilnehmer von 2017 sind ein absolutes Spitzenteam beim Improcup. Ilka Luza aus Düsseldorf, langjährige Improspielerin, hat sich mit Matthias Brandebusemeyer zusammengetan, um sich auf den Weg zum Gewinn des Improcup zu machen. Matthias war bereits seit 1994 festes fastfood-Ensemble-Mitglied, bis er 1999 zu den Bonner Springmäusen wechselte. Er gehört mit seinem verrückten Humor zu den gefährlichen Improspielern.
Frauenteam: Die unendlichen Gewichte
Mit dem Frauenteam „Die unendlichen Gewichte“ darf sich das Publikum auf ein Wiedersehen mit der ehemaligen fastfood- theater-Spielerin Maria Maschenka freuen. Sie tritt gemeinsam mit ihrer kongenialen Spielpartnerin Claudia Stump von FGKH Wiesbaden an. Sie selbst sind Schwergewichte im spontanen Dichten und richten ihre Geschichten mit leichter Muse an. Die „Unendlichen Gewichte“ oder die leichte Unendlichkeit des schwerelosen Seins.
Eine echte Erfolgsgeschichte
Das Theatersport-Format ist eine echte Erfolgsgeschichte und aus der Münchner Kulturlandschaft nicht mehr wegzudenken: Seit 15 Jahren folgen jedes Jahr renommierte Spielerinnen und Spieler aus der deutschsprachigen und internationalen Impro-Szene der Einladung des fastfood theaters nach München auf die großen Bühne im Schlachthof. Die Teams geben alles mit vollem Körpereinsatz, mit Konzentration, Inspiration und Fantasie, mit Emotionen, sportlicher Haltung und „Fair Play“. Sie teilen verbale Watschen aus, stellen sich metaphorisch ein Bein, fangen hochfliegende Bonmots gekonnt aus der Luft und werfen sich singend die Bälle zu. Die Improvisateure fordern sich selbst und die Kollegen mit geschickten dramaturgischen Manövern zu unglaublichen Geschichten heraus. Sie schmeißen sich mit allem, was sie haben, ins Zeug, um das Beste aus jeder Szene herauszuholen.Manchmal sogar aus der des gegnerischen Teams.
Den Partner unterstützen
Klingt komisch? Ist aber so! Denn man kann sich beim Improtheater zwar gut eins auf die Mütze geben, aber wenn man quasi aus dem Nichts eine Geschichte auf die Bühne bringen will, muss man sich gegenseitig unterstützen: „Gute Arbeit auf der Bühne gelingt nur mit Respekt: Er ist die Basis, damit die Geschichten gemeinsam gebaut werden können“, sagt Andreas Wolf vom fastfood theater Ensemble. Und so geht’s beim IImprocup immer auch um eine gelungene Balance zwischen spielerischem Wettkampf, echtem Siegeswillen und der Lust am Scheitern. „Wenn es die Spieler schaffen, alles zu geben, um zu gewinnen, und sie gleichzeitig die Größe und das Können besitzen, den Partner dabei spielerisch zu unterstützen und gut aussehen zu lassen, dann zeigt das Respekt. Dann macht Improtheater auch am meisten Spaß.“
Improtheater gelingt nur mit gegenseitigem Respekt. Der respektvolle Umgang auf der Bühne ist für das fastfood theater Team schon seit jeher ein wichtiger Bestandteil der Arbeit. Angesichts der vielen gesellschaftlichen Entwicklungen, die ein besonnenes und respektvolles Miteinander vermissen lassen, möchte das Ensemble diesem Aspekt mehr Gewicht verleihen und ihn bewusst nach außen tragen.
Welche Regeln gelten?
Zwei Teams ringen um den Sieg. Das Publikum entscheidet nicht nur, wer die Punkte bekommt, sondern gibt auch die Vorgaben für die Szenen.
Ein Zufallsgenerator stellt spontan Pflichtaufgaben. In einer gemeinsamen Runde müssen sie zeigen wie gut sie zusammen spielen können. Der Schiedsrichter und Moderator Andreas Wolf wacht streng über die Einhaltung der Spielregeln. Das Buuhen ist ausdrücklich erlaubt.
Abgesehen von den strengen Zeitvorgaben müssen die Spielerinnen und Spieler höllisch darauf achten, alle Aktionen zu vermeiden, die zu Punktabzug führen können.
Wofür gibt es Punktabzug?
Dummheit
Erfüllen die Spieler bestimmte Aufgaben nicht genau, kann das Publikum sie mit Applaus-Entzug bestrafen.
Verspätung
Wer überzieht, wird mit Punktabzug bestraft.
Zumutung
Die Szene ist zu schlecht und wird abgebrochen.
Schiedsrichterbeleidigung
Dieses Vergehen wird mit einer Strafzeit je nach Härte des Vergehens und einer Papiertüte auf dem Kopf geahndet.
Termine Improcup 2019
Die nächsten Impro-Abende im Schlachthof (Zenettistr.) finden zu folgenden Terminen statt (Einlass 18 Uhr / Beginn 20 Uhr):
13. April (Viertelfinale IV): Rheintöchter (Düsseldorf / Köln) vs. Die unendlichen Gewichte (München)
11. Mai (Halbfinale): Gewinner der Matches von Januar bis April.
6. Juli (Finale): Gewinner des Halbfinales vom Mai.
Karten gibt es u.a. über München Ticket (24,70 Euro). Weitere Informationen: www.improcup.de im Web.
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