Gefahrenmeldungen übers Smartphone
Für den Landkreis: Warn-App NINA geht in Betrieb
Ab Mittwoch, 18. April, wird im Bereich der Integrierten Leitstelle (ILS) Fürstenfeldbruck, die unter anderem den Landkreis Dachau umfasst, ein "Modulares Warnsystem" (MoWaS) betriebsbereit sein. Das bedeutet: Ab diesem Tag kann man über die WarnApp „NINA“ Gefahrenmeldungen zu einem vom Nutzer eingestellten Gebiet auf sein Handy oder Tablet gesendet bekommen. Zudem findet um 11 Uhr ein landesweiter Sirenenprobealarm statt, zu dem eine Testwarnung der hiesigen ILS über MoWaS verschickt werden soll.
„NINA steht für ‚Notfallinformations- und Nachrichten-App‘ und ist eine WarnApp, die mittels des Modularen Warnsystems MoWaS den Nutzer in dem von ihm benannten Gebiet auf seinem Smartphone oder Tablet über offizielle Gefahrenmeldungen informiert“, erklärt Wolfgang Reichelt, Sprecher des Landratsamtes Dachau. MoWaS sei ein vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) entwickeltes satellitengestütztes Warnsystem zur Warnung der Bevölkerung in Deutschland vor Katastrophen oder Anschlägen. „Es ersetzt beziehungsweise ergänzt die seit Ende des Kalten Krieges nicht mehr flächendeckend vorhandenen Katastrophenschutzsirenen.“ Über MoWaS versandte Warnungen werden zeitgleich zum Beispiel an Rundfunkanstalten, Pager-Dienste und an WarnApps wie NINA weitergeleitet, um kurzfristig einen möglichst großen Anteil der Bevölkerung zu erreichen.
Seit letztem Jahr verfüge der Freistaat Bayern über zwei eigene MoWaS-Sendestationen (im Lagezentrum in München sowie bei der ILS Regensburg) und seit Kurzem bestehe für alle Kreisverwaltungsbehörden in Bayern die Möglichkeit, eigene MoWaS-Warnungen für ihren jeweiligen Zuständigkeitsbereich auszulösen. „Derzeit können damit nur WarnApps angesteuert werden, künftig sollen aber auch alle anderen MoWaS-Empfänger, insbesondere Rundfunkanstalten, eingebunden werden“, Wolfgang Reichelt weiter. Der ILS-Bereich Fürstenfeldbruck habe dieses Angebot angenommen und werde erstmals am Mittwoch, 18. April, um 11 Uhr eine Testwarnung/Information über MoWaS auslösen.
Auch Unwetterwarnungen werden angezeigt
Um die versandten Warnmeldungen empfangen zu können, werde die WarnApp NINA benötigt. Diese stehe für die gängigen Smartphone- und Tablet-Betriebssysteme (derzeit Android und IOS) in den jeweiligen App-Stores kostenlos zum Download zur Verfügung. Neben den MoWaS-Warnungen zeigt die App auch die amtlichen Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes und lokale HochwasserInformationen an. Allgemeine Notfalltipps und Verhaltenshinweise in Gefahrensituationen stehen ebenfalls zur Verfügung. Die über MoWaS versandten Warnungen werden automatisch auch an die Apps BIWAPP, PowerWarn und FF-Agent weitergeleitet. Die Anbindung von Katwarn ist geplant, aber derzeit noch nicht umgesetzt.
Nur bei akuten Gefährdungslagen
NINA könne so eingestellt werden, dass alle Warnungen für bestimmte Orte empfangen werden und/oder dass Warnungen für den aktuellen Standort des Nutzers angezeigt werden. NINA werde im ILS-Bereich Fürstenfeldbruck als reine WarnApp vor akuten Gefährdungslagen verwendet. Dies habe zur Folge, dass es längere Zeiträume geben kann, in denen keine Meldungen über die App versandt werden. „Wir empfehlen, die App dennoch installiert zu lassen, denn nur mit installierter App kann der Nutzer direkt mittels Push-Benachrichtigung auf akut aufgetretene Gefährdungslagen – vom Amoklauf bis zum Hochwasser – hingewiesen werden“, betont Wolfgang Reichelt. „Je mehr Nutzer eine WarnApp installiert haben, desto wirkungsvoller ist die Benachrichtigung auf diesem Weg.“
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