Gefährliche Radler-Trasse
Der Radverkehr an der Agnes-Bernauer- / Fürstenrieder Straße
„Die Situation ist nach wie vor gefährlich“, betont Jutta Hofbauer von Bündnis 90/ Die Grünen im Bezirksausschuss (BA) Laim. An der Kreuzung Agnes-Bernauer- / Fürstenrieder Straße wird es für Radfahrer, die in Richtung Pasing fahren, eng. Der kurze Radstreifen endet nach wenigen Metern hinter dem Kreuzungsbereich. Parkende Autos auf der Nordseite der Agnes-Bernauer-Straße blockieren im Anschluss eine gerade Weiterfahrt. Die Radler müssen den parkenden Wagen ausweichen und zugleich darauf achten, in den fließenden Verkehr einzufädeln und dabei nicht in die Trambahngleise zu geraten. Oft schon haben die Laimer diese „Gefahrenkreuzung“ angeprangert und Verbesserungen gefordert. In den Bürgerversammlungen der letzten Jahre votierten die Stadtteilbewohner fast einstimmig dafür, dass hier ein Radweg oder eine rote Markierung die Trasse der Radler für Autofahrer sichtbar mache. Der BA Laim unterstützte die Forderung und setzte sich bei der Stadtverwaltung ein, wandte sich sogar an den Oberbürgermeister. Die Stadtverwaltung aber sieht bislang keine Möglichkeit etwas für die Radler zu ändern. Ein neuerliches Schreiben des Kreisverwaltungsreferats (KVR) – das als späte Antwort auf einen Antrag aus der Bürgerversammlung verschickt wurde – facht die Diskussion erneut an.
„Schutzstreifen wäre oft blockiert“
Ein Haltverbot könnte mehr Sicherheit für die Radler in der Agnes-Bernauer-Straße bringen, dies schlug der BA Laim mehrmals vor. Wenn die parkenden Autos auf der rechten Straßenseite Richtung Lutztsraße weg wären, dann könnten doch die Radler ungehindert geradeaus fahren, ohne sich in die Gefahr bringen zu müssen auf die Fahrbahn auszuweichen. Das letzte Mal, als der BA diese Idee einbrachte, war, als der Bauernmarkt im vorigen Jahr an den Laimer Anger verlegt wurde. Damit glaubte man die Notwendigkeit der Parkplätze entschärft, denn Marktbeschicker wie Marktbesucher bräuchten die Parkplätze freitags nicht mehr. Das Kreisverwaltungsreferat (KVR) sah das aber anders. Und auch heute verweist das KVR auf seine Beschlussvorlage aus dem Frühjahr 2017 und erklärt: Wegen des vorhandenen Parkbedarfs habe sich die Unfallkommission dafür ausgesprochen, lediglich im Verflechtungsbereich der Agnes-Bernauer-Straße und Fürstenrieder Straße ein absolutes Haltverbot sowie einen Schutzstreifen für Radler einzurichten. „Aufgrund des gegebenen Parkbedarfs wäre ein weitergehender Schutzstreifen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit oft blockiert und der Radverkehr wieder zum Queren der Gleise gezwungen.“ Einen Zusammenhang zwischen der Parkregelung und der Verlegung des Marktes könne man nicht ausmachen. Eines aber sei klar: Alleine „mit den Instrumenten der Verkehrsordnung“ sei keine sinnvolle Verbesserung an der Kreuzung möglich, resümiert das Amt.
„Da muss mehr passieren“
Mehrere Ortstermine hat es in der Agnes-Bernauer-Straße schon gegeben, ohne dass eine Lösung gefunden worden wäre. Josef Mögele, Vorsitzender des BA Laim, fasst das Dilemma zusammen: „Seit 15 Jahren tun wir da jetzt umeinander. Es ist klar, wir bräuchten einen Radweg. Aber den kann man wegen des geringen Platzes nicht bauen. Das Problem mit einem Haltverbot ist: Wenn die parkenden PKW weg sind, dann besteht die Gefahr, dass die Autos beschleunigen.“ Auch rechnete das KVR damit, dass das Haltverbot missachtet werde. Eine lückenlose Kontrolle sei zugleich nicht leistbar. „Nur ein Park- und Haltverbot zu fordern ist zu wenig! Da muss mehr passieren“, glaubt Josef Mögele. Die neue Idee: Beim KVR will der BA nachfragen, ob im Zuge des Trassenbaus für die Tram-Westtangente eine Umgestaltung der Laimer Kreuzung möglich wäre. Indes ist Jutta Hofbauer von den Grünen weiterhin der Ansicht: „Eine Markierung und auch ein Haltverbot würde den Radlern auf jeden Fall helfen. Alles so stehen lassen geht nicht.“ Zu einem neuen Ortstermin will der BA daher Vertreter von KVR und der Polizei einladen und die Situation noch einmal besehen.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH