"Ganz auf sich gestellt"
Natalie Schmid, Vorstand Münchner für Münchner e.V.
Wovor haben Sie (besonderen) Respekt?
Es sind die Alleinerziehenden, denen ich großen Respekt zolle: Den Müttern und Vätern, die ihre Kinder allein aufziehen, die ohne familiäre Hilfe im Hintergrund, ganz auf sich gestellt, Tag für Tag Beruf und Alltag stemmen. In meinem Verein „Münchner für Münchner“ sind sie, nach den Senioren, die zweitgrößte Gruppe, die schnelle unbürokratische Hilfe benötigt. Oftmals verdienen sie nicht genug, um ihren Kindern ein sorgenfreies Leben bieten zu können – dabei würden sie alles dafür tun, dass die Kleinen so normal wie möglich aufwachsen. Ich bekomme mit, dass diese Mütter und Väter schon seit Monaten auf schöne Weihnachtsgeschenke für die Kinder sparen, und doch ist es selten genug.
Respekt auch den Mitbürgern, die es schaffen, den allgemeinen Trend zur Respektlosigkeit nicht mitzumachen. Die trotz Hektik und eigener Sorgen Empathie zeigen, die höflich bleiben – am Telefon, im Verkehr, beim Einkaufen, im täglichen Miteinander.
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