Gäste aus aller Welt
Künstler laden zum 16. Open Westend ein
"Westend weltweit" lautet dieses Jahr das Motto des Open Westend. Am Freitag, 31. März (18 bis 21 Uhr), Samstag, 1. April (12 bis 20 Uhr) und Sonntag, 2. April (12 bis 19 Uhr) öffnen die Künstler auf der Schwanthalerhöhe zum 16. Mal ihre Ateliers. Die über 50 Kunst- und Kulturschaffenden haben im ganzen Viertel nicht nur ein buntes Programm gestaltet, sondern dazu auch Gastkünstler aus aller Welt eingeladen. Wie immer weisen Luftballons und farbige Klebepunkte auf die Orte hin. Erstmals wird es auch Kunstinstallationen im öffentlichen Raum geben: Große Plakatwände werden auf dem Gollierplatz, dem Georg-Freundorfer-Platz und dem Heimeranplatz errichtet.
Ebenfalls neu: Die zentrale Anlauf- und Informationsstelle ist der Schülerladen Westend am Gollierplatz 12. Dort gibt es nicht nur Kaffee, Kuchen und Leckerbissen, sondern auch den Flyer, auf dem alle Veranstaltungen und alle Anlaufstationen mit vorgeschlagenen Rundgängen verzeichnet sind. Außerdem findet der Besucher dort Postkarten – von jedem Künstler ein Motiv. Im Schülerladen zeigen auch zwei im Westend lebende und arbeitende Künstler eine Auswahl ihrer Arbeiten: Katharina Naimer und der von der Insel Mauritius stammende Manou. Sie sind neu mit dabei beim Open Westend. "Es war uns ein Anliegen, dass jüngere Leute mit dazu kommen", erklärt Anna Eichlinger vom Organisationsteam.
Peter Tischler & friends
Die Installation auf den drei öffentlichen Plätzen im Viertel trägt den Titel "Westend und die Welt". Die Plakatwände zeigen Bilder verschiedener Projekte, die vom Westend in die Welt und von dort hierher gegangen sind: Peter Tischler mit Kindern aus Nigeria, Somalia, Syrien und Afghanistan in der Villa Stuck, Aiste Dabkeviciute mit Kindern in einer Kinderschutzeinrichtung in Tansania, Erol Gurian und Istvan Velsz in einem Flüchtlingscamp im Libanon, Denis Aubeck von den Silberfischen in einer Eingliederungsklasse der Berufsschule Luisenstraße. Andreas Eichlinger ist mit Logistik und mehr beteiligt.
Götter in der Kirche
In der Kirche St. Benedikt (Schrenkstr. 4) ist die Installation "Gesichtsbuch - zwischen Gegenwart und Zukunft" von Lothar Götter zu sehen. Am Freitag um 19 Uhr findet eine Vernissage dazu statt. Lothar Götters Atelier ist deswegen an diesem Abend geschlossen. Veranstaltungen sind dort, in der Westendstraße 76A (Rückgebäude) jedoch am Samstag um 17 und um 19 Uhr: Stefan Eingärtner liest aus seinem Gedichtband "Mit dem Fahrtwind des Planeten", begleitet von Jazzklarinettist und -saxophonist Stephan Holstein. Am Sonntag um 16 Uhr stellt Gulalai Ghauss in Lothar Götters Atelier ihr Buchprojekt über die Emanzipation in der traditionellen afghanischen Gesellschaft vor. Es lesen Evelyn Plank und Tinka Klaffner.
Bernhard Springer (Geroltstraße 43) zeigt Acrylbilder und hat den afroamerikanischen Künstler Ray Moore zu Gast. Am Sonntag um 18 Uhr präsentiert er die 200-seitige Katalogdokumentation "Ex-Neue Heimat: 30+ Jahre" mit Vortrag und Interview der Mitglieder der Münchner Künstlergruppe Bernhard Springer, Peter Becker, Wolfgang L. Diller und Gerhard Prokop.
In der Aquarellgalerie Sieber (Astallerstraße 25) ist Fotokünstler Dmitry Itkin aus der Ukraine zu Gast. Am Samstag um 16.30 Uhr beantwortet er auch Besucherfragen. Manfred Sieber selbst lässt sich am Sonntag um 16 Uhr wieder beim Malen zuschauen. Bei Iris Schabert in der Bergmannstraße 1 (Rückgebäude) sind nicht nur ihre Objekte aus Porzellan und Bronze zu sehen, sondern auch Malerei und Grafik ihres spanischen Gastkünstlers Alejandro Valbuena. Die Künstlergemeinschaft in der Trappentreustraße 5 (Rückgebäude) hat mit Sicherheit die am weitesten gereisten Gäste: nämlich John Hinds und The Naughty See Monkey aus Melbourne, Australien. Anna Kiiskinen hat Özlem Kinik (Fotografie) und Ann Bird (Zeichnung) eingeladen.
Die Karotte vor Augen
Die Ausstellung "Karotte" im Studio Gabi Green (Gollierstraße 17) zeigt Schmuckstücke, die vom Zitat eines afghanischen Flüchtlings inspiriert wurden: "Und merke dir, dass es sich immer zu leben lohnt, wenn man einen Wunsch vor Augen hat wie ein Esel eine Karotte." Schmuck zeigen auch Anna Eichlinger (Bergmannstraße 28) und ihre Gastkünstlerin Kvetoslava Flora Sekanova aus der Slowakei. Eine weitere originelle Umsetzung des Themas "Westend weltweit" hat sich Edelgard Stadler ausgedacht: Sie zeigt ihre textilen Objekte im Nebenraum der Bäckerei am Eck in der Kazmairstraße 79, wo Handan und Hamza Öfgeli süße und salzige kurdische Spezialitäten anbieten. Jede Menge weitere geöffnete Ateliers finden sich natürlich auch im Gewerbehof Westend in der Gollierstraße 70.
Konzerte und Kabarett
Wie immer gibt es nicht nur etwas zu sehen, sondern auch zu hören, nämlich bei den Konzerten in der Musikschule am Gollierplatz und bei Regine von Chossys WunderKammerMusik in der Auferstehungskirche (Sonntag 18 Uhr). Ein Kabarettabend mit Überraschungsgästen aus der Münchner Kleinkunstszene beginnt am Freitag um 19 Uhr im lichtblick21 (Schießstättstraße 24).
"Da müssen Sie eine neue Nummer ziehen!" lautet der Titel einer amtlichen Migranten-Wohnraum-Genehmigungs-Groteske von und mit Burchard Dabinnus, Katrin Bahr, Abathar Kmash, Ehab Abou Fakher und Shadi Hlal. Sie wird gezeigt am Freitag um 19 Uhr sowie am Samstag und Sonntag jeweils um 16.30 Uhr am Gollierplatz 14, 1. OG links. Hier wird ein Unkostenbeitrag von fünf Euro erhoben, ansonsten ist das Open Westend kostenlos.
Der Flyer und ausführliche Informationen zu allen Künstlern und allen Veranstaltungen stehen auch auf der Homepage www.openwestend.de im Internet.
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