Finanzierung steht
Bezirksausschuss gibt das Geld für Laimer Bücherschrank
Wer dachte, dass es für die Inbetriebnahme eines öffentlichen Bücherschrankes nicht mehr braucht als einen wetterfesten Schrank und Bücher, der hat sich geirrt. Von der Idee des munteren, unkomplizierten Büchertauschens bis hin zum Aufstellen des Schrankes ist es ein langer Weg, das bekommen nun auch die Laimer zu spüren. Denn obwohl so viele dafür sind, sich einen öffentlichen Bücherschrank wünschen und sich in Laim sogar schon Freiwillige gemeldet haben, die sich um den Schrank kümmern wollen, gibt es noch etliche bürokratische Hürden zu nehmen. Ein wichtiger Schritt ist nun aber getan: Der Bezirksausschuss (BA) Laim entschied in seiner jüngsten öffentlichen Sitzung, den Schrank zu finanzieren.
„Sand im Getriebe“
Ganz ohne Diskussion ging es nicht. Obwohl sich bereits vor einigen Monaten die Laimerin Elfriede Freudenreich beim BA meldete und erklärte, dass sie für einen künftigen Laimer Bücherschrank Sorge trage würde, und obwohl sie inzwischen einen Antrag beim Kreisverwaltungsreferat (KVR) gestellt hat, sind noch etliche Fragen offen: „Alle sind begeistert und schreien Hurra, aber wenn es zur Sache geht, dann kommt Sand ins Getriebe“, meint etwa Anette Zöllner, CSU-Sprecherin im BA Laim. Die CSU-Fraktion wolle daher Erfahrungsberichte aus anderen Stadtvierteln einholen. Auch müsse man klären wie die Rechtsform für den Bücherschrank aussehe und wer die Verantwortung übernehme, wenn Elfriede Freudenreich mal ausfällt. Und auch das KVR meldete Fragen an, will zu allererst einmal sicher geklärt haben, wer den Schrank finanziert. Außerdem braucht es einen Verein oder eine Initiativgruppe, die rechtlich und formal die Verantwortung für den Schrank trägt. Vieles prasselt damit plötzlich auf die Laimer Bürgerin ein: „Ich liebe Bücher und ich liebe Laim. Aber jetzt habe ich den ganzen Mist auf den Schultern. Es klappt doch auch in anderen Vierteln, warum nicht in Laim?“, fragt Elfriede Freudenreich.
Wer trägt die Verantwortung?
Der Unterausschuss (UA) für Bildung und Sozialplanung immerhin, der sich aus Mitglieder aller Fraktionen zusammensetzt, hatte Elfriede Freudenreich bei der Antragstellung unterstützt. UA-Vorsitzende Stefanie Junggunst (SPD) sicherte zu, weiterhin bei der Umsetzung des Bücherschrankes zu helfen: „Ich finde es wichtig, dass es die Möglichkeit gibt, jederzeit und öffentlich zugänglich einen Ort für kostenlose Literatur in Laim zu haben. Dies dient auch zum Austausch und fördert Begegnungen am Laimer Anger, der dadurch hoffentlich auch mehr belebt wird“, erklärt Stefanie Junggunst. Auch Grünen-Sprecherin Heidi Schiller versprach Unterstützung.
Um die Benennung einer Initiativgruppe oder eines Vereines wird man aber nicht umhin können. Fragen zur Haftpflicht und ähnliches müssen im Bedarfsfall an die Verantwortlichen gestellt werden können. Die Idee: Das Interim könnte sich für den Bücherschrank einsetzen und sich beim KVR als Verantwortlicher eintragen lassen! Denn hinter dem Interim steht ein Verein, der von Bürgern gegründet wurde. Der Bürgertreff Laim e.V. wird vom Kulturreferat gefördert. Elfriede Freudenreich will nun einen Antrag beim nächsten Vereinstreffen abstimmen lassen. Der BA Laim befürwortet diesen Plan. Mit einem einstimmigen „ja“ wurde auch die Finanzierung des Schrankes beschlossen.
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