Fenster sollen bleiben
BRK-Schulungsraum vor Denkmalschutz
Das Rotkreuzhaus in der Altostraße 16 hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. 1820 wurde es von Pfarrei und Gemeinde als Mesner- und Schulhaus errichtet. Später war es Gendarmeriestation, Sozialstation der Dillinger Franziskanerinnen mit Kindergarten und dann Außenstelle der Volkshochschule. 1967 bezog das Rote Kreuz das Haus. Zuerst das Obergeschoss und ab 2009, nachdem die Volkshochschule ausgezogen war, auch das Erdgeschoss. Die Jahre haben ihre Spuren an dem Haus hinterlassen. Es gab einige Umbauten im Inneren und Äußeren sowie einen Anbau.
Schwachstellen am Haus
Ein Antrag, das für die Ortsgeschichte Aubing wichtige Gebäude in die Denkmalschutzliste aufzunehmen, wurde deswegen abgelehnt. Die Aubinger Ensembleschützer wollen aber nicht aufgeben. Das bereitet Roland Ahl, Bereitschaftsleiter des BRK-Aubing, Sorgen. Er befürchtet nämlich, dass die in den 60-er Jahren vergrößerten Fenster zurückgebaut werden müssten, um das Haus wieder in seinen Originalzustand zu versetzen. Dann wäre das Erdgeschoss zu dunkel, um dort Schulungen wie Erste-Hilfe-Kurse abzuhalten. Bei einem Ortstermin schilderte er Bürgermeister Josef Schmid sowie dem Bezirksausschussvorsitzenden Sebastian Kriesel seine Bedenken. Das Rotkreuzhaus ist schließlich eine städtische Immobilie. Ahl wies darauf hin, dass nur dank der vergrößerten Fenster genug Licht in den Raum komme. Mit weniger Licht wäre das Erdgeschoss nicht mehr als Unterrichtsraum zu gebrauchen, befürchtet er. Auch die Spaliere, an denen früher Pflanzen die Hauswand emporgeklettert waren, seien angesichts der veränderten Fenstersituation kaum zu realisieren, meinte er. Es gebe aber einige Schwachstellen am Haus, die dringend repariert werden müssten.
"Furchtbare" Fassade
Einig waren sich Ahl, Schmid und Kriesel, dass die Fassade „furchtbar“ sei. Porös, brüchig und an manchen Stellen platzt sie sogar schon ab. „Ich werde mich dafür einsetzen, dass das bald renoviert wird“, versprach Schmid. Einen Rückbau der Fenster, um die Chancen für einen Denkmalschutz zu erhöhen, lehnte er nach dem Besuch ab. „Für die Pflichtveranstaltungen des BRK braucht man genügend Tageslicht." Mit viel Eigenleistung hatte das BRK vor einiger Zeit den Schulungsraum renoviert. Ein heller Bodenbelag und viel Licht machen das Beste aus der Situation. Großes Lob spendete Schmid den ehrenamtlichen Helfern der BRK-Bereitschaft West 3 Aubing. Sie stehen unter anderem bereit für den Rettungsdienst und Krankentransport, wirken im Zivil- und Katastrophenschutz mit und bilden in Erster Hilfe aus.
Wer sich das Rotkreuzhaus der Bereitschaft West 3 selbst einmal genauer anschauen möchte - am 18. und 19. Juni findet jeweils von 15 bis 20 Uhr eine Blutspendeaktion in der Altostraße 16 statt.
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