"Es wird seit Jahren ohne irgendeinen Erfolg durchgekaut"
Zu unserem Beitrag "Gebot politischer Vernunft - VdK Bayern fordert Trendwende für Rentner" (Samstagblatt vom 16. Dezember) schreibt Hannes Aubinger:
Der Artikel ist schön geschrieben, viele Fakten und Daten. Jetzt kommt aber das große Aber! Es ist einfach ein Thema, das seit Jahren immer wieder durchgekaut wird, ohne irgendeinen Erfolg. Man kann es schon nicht mehr hören. Wieso sollten Beamte und Abgeordnete aus ihrer so lieb gewonnenen, mehr als privilegierten Pension aussteigen? Folgende Fakten werden nämlich bewusst und vorsätzlich immer nicht erwähnt (ich sage ausdrücklich vorsätzlich und täuschend, da diese allen Schreibern eigentlich bekannt sein müssten), wenn es um das Thema Rente versus Pension geht.
Das Rentenniveau liegt derzeit bei etwa 48 % und soll noch abgesenkt werden. Das sog. Pensionsniveau liegt bei etwa 72 %. Wieso eigentlich, das muss sich doch jeder fragen, der noch halbwegs bei Sinnen ist, oder? Die Rentenempfänger erhalten 12 Monatsrenten. Warum erhalten Beamte 13 Pensionen? Auch hier die Frage an die (sog.) Experten oder die es sein wollen, warum ist hier diese krasse Benachteiligung der Rentner? Beamte erhalten zu ihren Privatversicherungen (warum privatversichert?) noch eine Beihilfe, die alle Nachteile eines normalen privat Versicherten aufhebt. Alle oder der Großteil der Differenzen zu den medizinischen Liquidationen werden ausgeglichen, das sind, wenn man einige Beispiele herausnimmt, dann reale Zuwendungen von 15 und mehr Pensionen!
"Heuchlerisch und verlogen"
In Jahren Milliarden an Steuergeldern, da von diesem Personenkreis ja in keine Rentenkasse sprich Pensionskassen eingezahlt wird bzw. Beihilfeversicherung. Ich halte all die Rentendiskussionen einfach für heuchlerisch und verlogen, denn die, die was abgeben müssten oder für einen Ausgleich sorgen "müssten", weil sie gesetzgeberisch (gewählt von uns!) tätig sind und eigentlich für das Wohl aller Bürger sich einsetzen müssten, auf ihren Privilegien kleben, nach dem Motto "Wir wären ja schön blöd, hier uns ins eigene Fleisch zu schneiden."
Also was tun? Weiter labern oder das Thema endlich richtig öffentlich, mit Nachdruck und mit allen Fakten angehen und endlich handeln, bevor es zu spät ist? Oder warten hier die Privilegierten, dass hier die Rentenempfänger inzwischen das Zeitliche segnen, dann hat sich das Problem von selbst, in aller Stille, gelöst? Es wäre interessant, welche Wählergruppen sich dieses Themas wirklich annehmen und die Konsequenzen ziehen. Solche Statistiken gibt es nicht. Denn würden die Rentner (20 Millionen!) den Verantwortlichen wirklich die rote Karte zeigen, dann würde sich die Parteienlandschaft drastisch verändern, auch davor bewahre uns das Schicksal.
Es wäre erfreulich, glaubwürdig, vertrauenspendend, dynamisch und durchsetzungsfähig, wenn sich doch einmal kompetente Leute dieses Themas realistisch annehmen würden.
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