"Es tut gut, geehrt zu werden"
Auszeichnung "München dankt" für Mitarbeiter der Sozialpädagogischen Sammlung
„Dass es diese Sammlung gibt, ist nur Ihnen zu verdanken“, erklärte Stadtrat Dr. Reinhard Bauer (SPD). Gemeint sind die Mitarbeiter der Sozialpädagogischen Sammlung München, die sich seit Jahrzehnten ehrenamtlich dafür engagieren, Spielsachen, Fotografien, wissenschaftliche Schriften und Kinderbücher zu sammelt und zu erhalten. Einen beachtlichen Fundus weist die Sozialpädagogische Sammlung München in der Zwischenzeit auf, der die Geschichte und Entwicklung der Sozialpädagogik dokumentiert und, im Besonderen, Lernenden der Sozialpädagogik vielfältiges Anschauungs- und Quellenmaterial bietet. Zu verdanken ist dies dem hohen Einsatz von Dr. Josef Hederer, der die Sammlung initiierte und begründete, sowie seinen Kolleginnen, die bis heute tatkräftig daran arbeiten, die Sammlung zu erweitern und umfassend zu registrieren.
Die Landeshauptstadt München will sich nun für dieses Engagement bedanken und verlieh dafür die Auszeichnung „München dankt“. Am vergangenen Dienstag erhielten neun langjährige Mitarbeiterinnen sowie Leiter Dr. Hederer die Urkunde der Landeshauptstadt München, die „bürgerschaftlich Engagierten“ für ihren ehrenamtlichen Einsatz im Bildungsbereich verliehen wird. Stadtrat Dr. Reinhard Bauer überreichte als Repräsentant der Stadt München die Auszeichnung, auch im Namen der Münchner Bürgerinnen und Bürger.
Beachtliche Sammlung
1964 begann Hederer damit, Material zunächst der Erzieherin Maria Montessori und des Gründers des Kindergartenmodells, Friedrich Fröbel, zu sammeln, um Anschauungsmaterial für die angehenden Erzieherinnen des Kindergärtnerinnenseminars zu haben, das er leitete. „Schon in den kleinen Anfängen war es etwas Wunderbares, das am Wachsen war“, erklärt Christian von Hoerner, Abteilungsleiter der Fachabteilung 1 im Referat für Bildung und Sport, bei der feierlichen Übergabe der Urkunde. „Für die Studierenden an der Fachakademie sind Sie ein Teil der Ausbildung“, bekräftigt von Hoerner weiter. Denn Hederer und seine Kolleginnen erweiterten die zunächst kleine Sammlung, so dass sie nun mehr als 10.000 Bücher, des Weiteren Fachzeitschriften und Fotografien sowie Tonträger, didaktische Materialien und eine bemerkenswerte Spielsachensammlung beherbergt und somit Material für etliche Fach-, Seminar- und Diplomarbeiten bietet. Ohne das Ehrenamt, das die insgesamt elf Mitarbeiterinnen zusammen mit Hederer leisten, wäre dies nicht möglich.
Begeisterung für die Sache
„Es tut gut, mal so geehrt zu werden und dass der viele Einsatz offiziell anerkannt wird“, stellt Hedwig Wolff fest, als sie ihre Urkunde in Händen hält. Und auch den Mitarbeiterinnen Heide Bauer, Gudrun Hörner, Marlis Küpper, Roswitha Roeskens, Gertrud Müller und Liselotte Pollinger steht die Freude ins Gesicht geschrieben, als ihnen die Auszeichnung überreicht wird. Das Team, in dem sich die verschiedenen Fähigkeiten der Kolleginnen optimal ergänzen, hält diese wertvolle Sammlung am Laufen und bereichert sie nicht zuletzt durch eigene Erlebnisberichte. Hier ist durch die Begeisterung an der Sache eine Einrichtung entstanden, wie es kaum eine vergleichbare in Deutschland gibt. Hederer, dessen Enthusiasmus und Überzeugungskraft der Motor für die stetige Weiterentwicklung der Sammlung ist, geht es vor allem darum, historisches Material für nachfolgende Generationen aufzubewahren. Daher ruht sich der 84-Jährige auf der Auszeichnung, mit der er als Gründer, wissenschaftlicher Leiter und Organisator geehrt wird, nicht aus. „Was uns bestärkt, sind die Besucher unserer Sammlung“, so Hederer. Daher wird er die Urkunde, so sagt er, zu den anderen Auszeichnungen, die er im Laufe seiner Karriere bereits bekommen hat, in den Schrank hängen. Denn: „Das Wichtige ist, das hier was entsteht“, meint er.
Für Besucher geöffnet ist die Sozialpädagogischen Sammlung in Pasing (Am Klostergarten 13) mittwochs von 10 bis 15 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung unter der Nummer 30001889.
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