„Eine große Bereicherung“
Das Einkaufszentrum am Oertelplatz wird eröffnet
Die Großbaustellte neigt sich dem Ende entgegen und das Stadtviertel bekommt am Oertelplatz nicht nur ein neues Gesicht, sondern auch eine neue Mitte, denn am Donnerstag, 18. Juli, wird das Einkaufszentrum „EVER.S“ eröffnet. Insgesamt sind die Arbeiten an der Baumaßnahme noch nicht ganz abgeschlossen, trotzdem bedeutet das Ganze für die Anwohner zugleich auch, dass die Belastungen, die eine solche Großbaustelle mit sich bringt, nun zumindest zum großen Teil wegfallen. Das „EVER.S“ soll ab sofort Treffpunkt, Marktplatz und Einkaufszentrum zugleich sein. Als neues Stadtteilzentrums bietet es ein Versorgungsangebot aus den Bereichen des täglichen, mittel- und langfristigen Bedarfs, ergänzt durch Dienstleistungen und Gastronomie.
Mit dem „EVER.S“ eröffnet am Donnertag, 18. Juli, auch die Stadtsparkasse ihr Gebäude und auch das neue Treppenhaus zur S-Bahn wird freigegeben. Die Arbeiten an den Plätzen und Straßen sowie der Bide&Ride-Anlage sollen sukzessive bis Ende September fertiggestellt sein. Daneben gibt es am Oertelplatz neben neuen Mehrfamilien- und Reihenhäusern sowie einer Kindertagesstätte, die noch nicht fertiggestellt ist, auch eine P+R-Tiefgarage mit 128 Plätzen sowie eine Tiefgarage für das „EVER.S“ mit 330 Kfz-Stellplätzen. Die Tiefgaragenzu- und -ausfahrt des Einkaufszentrums liegt im nördlichen Bereich des Bahnhofsvorplatzes an der Georg-Reismüller-Straße. Damit werden auch die Park+Ride-Plätze erschlossen. Die Tiefgarage des „EVER.S“ verfügt zudem über eine weitere Zu- und Ausfahrt im Süden zur Hintermeierstraße.
Neuer Fuß- und Radweg entlang der Bahnlinie
Die Wohnbebauung wird über Tiefgaragenzufahrten von der Lautenschlägerstraße aus erschlossen. Vom Oertelplatz führt ein neuer Fuß- und Radweg entlang der Bahnlinie nach Süden und schließt auf Höhe der Hintermeierstraße auch an die Fußgängerunterführung in Richtung Osten zur Karl-Gayer-Straße an. Die Eversbuschstraße dient, als maßgeblicher Zubringer an den Oertelplatz, als Namensgeber des Einkaufszentrums. Das städtebauliche Konzept wird abgerundet durch die Neugestaltung des Bahnhofs- und des Quartiersplatzes, auf dem es nicht nur einen Brunnen geben wird, sondern auf dem auch ein Wochenmarkt geplant ist.
„Halbes Jahrhundert Planung“
„Nach immerhin einem halben Jahrhundert der Planung steht nun endlich die Fertigstellung des Oertelplatzes bevor“, betonte Heike Kainz, die Vorsitzende des Bezirksausschusses Allach-Untermenzing (BA 23), kürzlich noch einmal auf der Bürgerversammlung des 23. Stadtbezirks. „Es wird heute wohl das letzte Mal sein, dass ich meinen Vortrag mit dem Oertelplatz beginne.“ Nach Fertigstellung des Oertelplatzes stehe dann noch der Ausbau der Lautenschlägerstraße an, die von der Vesaliusstraße abgehängt wird. „Sie wird neu gestaltet werden. Damit haben wir an diesem zentralen Punkt in unserem Stadtbezirk ein abgerundetes und geordnetes Bild. Darüber freue ich mich.“
Und die Bäume, die an der Seite des Platzes geplant seien, werden nach Angaben der BA-Chefin im Herbst gepflanzt. Man habe im BA 23 über die Jahre viele Diskussionen über den Oertelplatz geführt. „Uns war immer wichtig, dass es gut wird. Deshalb hoffe ich, dass die Bürger das gesamte Gebiet annehmen und Freude daran haben. Mit der Volkshochschule und einer Zweigstelle des Alten- und Service-Zentrums ist es alles in allem eine große Bereicherung für uns.“ Die P+R Tiefgarage soll nach derzeitigem Planungsstand Ende August geöffnet werden.
„Zukunftsfähiges Konzept“
Die BA-Chefin kritisierte dennoch, dass im Süden des gesamten Gebietes noch der soziale Wohnungsbau und die Kindertagesstätte fehle. „Das finde ich äußerst misslich. Die meisten Wohnungen sind schon fertig und bezogen, aber die Kindertagesplätze sind noch nicht gebaut“, sagte sie. Entlang der Bahn gibt es in der Bike&Ride-Anlage insgesamt 448 Fahrradabstellplätze. „Sie sind hinter bunten Glaswänden versteckt und am Abend beleuchtet“, so die Vorsitzende des BA 23. „Der Strom dafür wird mit einer eigenen Photovoltaikanlage erzeugt. Insgesamt haben wir hier also ein zukunftsfähiges Konzept, mit dem wir die Bedarfe hoffentlich für längere Zeit abdecken können.“
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