"Eine farbige Zukunft"
Beste Berufschancen für junge Maler und Lackierer
Voller Stolz und Freude zeigten sich Absolventen und Innungsverterter bei der Freisprechungsfeier. Hinten von links: Luca Loibl (3. Platz / Maler und Lackierer), Thomas Alt ( (3. Platz / Maler und Lackierer), Tobias Rauch (2.Platz / Fahrzeuglackierer), Johannes Hesel (2. Platz / Maler und Lackierer), Lukas Romanow (3. Platz / Maler und Lackierer), Constantin Herbert Sammer (1.Platz / Maler und Lackierer), Uli Faßnacht (Obermeister der Maler und Lackierer Innung München), Maximilian Sperl (2. Platz / Schilder- und Lichtreklamehersteller). Vorne von links: Claudius Wolfrum (Geschäftsführer LIV Maler Bayern), Dr. Jürgen Weber (Geschäftsführer Maler und Lackierer Innung München Oberland Dachau), Franziska Obeser (1. Platz / Fahrzeuglackierer), Nina Hirsch (1. Platz / Schilder- und Lichtreklamehersteller), Alina Figulla (2. Platz / Schilder- und Lichtreklamehersteller), Julian Sommer (2. Platz / Schilder- und Lichtreklamehersteller), Ivo Fuhrmann (Vorstandsmitglied der Maler und Lackierer Innung München). (Foto: rw)
In Deutschland herrscht seit Jahren Fachkräftemangel. Handwerksbetriebe suchen händeringend Nachwuchs. Diese Tendenz ist schon länger in der öffentlichen Wahrnehmung aufzufinden. Gerade deshalb bedarf es diesem Berufszweig besonderer Aufmerksamkeit.
„Dabei bietet kaum ein Handwerksberuf so viele Jobangebote und Aufstiegschancen wie das Maler- und Lackiererhandwerk“, erklärte Ulrich Faßnacht. Er ist Obermeister der Maler und Lackierer Innung München.
Junge Erwachsene, die diese Chancen nutzen, sind die diesjährigen Absolventen der Gesellenprüfung. Mit der Freisprechungsfeier entließ Ulrich Faßnacht die stolzen Frauen und Männer mit einer positiven Botschaft in das weitere Berufsleben: Man könne als Geselle oder Facharbeiter weitermachen, aber auch Ausbilder oder Vorarbeiter, Meister oder sogar selbstständiger Unternehmer werden. Selbst ein darauffolgendes Studium sei nicht ausgeschlossen, so der Obermeister.
Möglichkeiten werden unterschätzt
Die Vielfalt und Möglichkeiten, die handwerkliche Berufe heute bieten, werden oftmals unterschätzt. Fachkräfte werden insbesondere von kleinen Betrieben ausdrücklich gesucht. Neben vielversprechenden Jobangeboten gibt es die Möglichkeit zur Fortbildung in Meisterschulen oder Weiterbildungsstätten. Dabei sei es unerheblich, welchen eigenen Weg die Absolventen einschlagen: Jeder solle für sich ein „erstrebenswertes Ziel“ vor Augen haben, meinte der Obermeister. Um ein bestimmtes Vorhaben in die Tat umzusetzen und Herausforderungen sicher zu meistern, bedarf es allerdings gewissen Voraussetzungen.
Der Obermeister riet den Junggesellen, dass man unbedingt „neugierig und offen für Neues bleiben“ solle. Das bedeutet: Augen offen halten und nicht mit Scheuklappen durch die Welt gehen. Die erforderliche Anstrengung werde dabei auf jeden Fall belohnt. Im privaten, aber auch beruflichen Alltag sei es entscheidend, seine Kontakte zu pflegen und ein gutes Netzwerk zu knüpfen. Getreu dem Motto „Schon zwei haben doppelt so viele Ideen wie einer“, sollen die Teamfähigkeit und der soziale Charakter der Arbeitswelt gestärkt werden. Die Maler und Lackierer Innung stehe den freigesprochenen Gesellen weiterhin bei Beratung und Unterstützung zur Seite.
Sich freiwillig für andere einsetzen
Abseits der beruflichen Laufbahn gibt es aber noch gänzlich andere Qualitäten, die man nicht außer Acht lassen dürfe. Faßnacht bekräftigt das freiwillige Engagement und das breite Interesse an Politik und Gesellschaft. Man müsse sich einzubringen, wo man könne: „Wer sich freiwillig für andere einsetzt, hilft und bestärkt nicht nur die, sondern stärkt und entwickelt auch seine eigene Persönlichkeit.“
Mit dem Abschluss der Gesellenprüfung haben die Absolventen das nötige theoretische und praktische Handwerkszeug bekommen, um tatkräftig ins Berufsleben zu starten. Das erlernte Handwerk soll aber auch dazu dienen „sich die Zukunft in den schönsten Farben ausmalen zu könne“. Wie man mit seinem Pinsel umgeht und welche Farben verwendet werden, ist jedem selbst überlassen.
Abschließend bekräftigt der Obermeister, dass man „Erfolg und Zufriedenheit in der Wirklichkeit suchen solle, um sich nicht in virtuellen Welt des 21. Jahrhunderts zu verlieren“.
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