Ein Unternehmen gründen - in der 8. Klasse?
Mittelschüler bei "firm für die Wirtschaft" ausgezeichnet
Ein Unternehmen zu gründen ist bekanntlich nicht einfach. Zuerst braucht man eine geniale Idee, dann muss irgendwo Geld herkommen und danach muss das Produkt auch noch gut vermarktet werden. Das schafft nicht jeder. Schüler von 24 Mittelschulen in München haben genau das gemacht: Eine Schülerfirma gegründet. Im Rahmen des Wettbewerbs "firm für die Wirtschaft" wurden jetzt die zehn besten ausgezeichnet.
"Kreative Ideen und herausragendes Engagement"
Im Laufe eines Schuljahres haben die Schüler eine Geschäftsidee entwickelt, Kapital erworben und ihr Produkt vermarktet. Dabei mussten sie sich erst in Zuständigkeitsbereiche aufteilen wie bei einem echten Unternehmen. Es muss einen Geschäftsführer und einen stellvertretenden Geschäftsführer geben, jemanden, der die Finanzen im Blick behält, und natürlich auch Mitarbeiter, die für Produktion, Einkauf und Vertrieb zuständig sind. Danach konnten sie fleißig ihr Produkt auf den Markt bringen.
Zu Beginn der Messe haben die Schüler ihre Produkte an Messeständen im Berufsinformationszentrum (BIZ) der Agentur für Arbeit vorgestellt und verkauft. Die Pallette der Produkte der Schülerfirmen war bunt und vielfältig. Es gab einerseits Schülerfirmen, die Lebensmittel angeboten haben, so wie die Firmen "089foodies", die Konserven aus Eingemachtem aus dem Schulgarten und der Region produziert hat, "Giesinger Kraftfutter", die mit selbstgemachtem Müsli und Müslisnacks beeindruckt hat, und "WIP" mit Imkereiprodukten aus eigener Herstellung. Andererseits gab es auch einige Schülerfirmen, die dekorative Produkte hergestellt haben. Dazu gehören "Sweet Dreams", die Traumfänger angeboten hat, "Wiba Wood", mit bedrucktem Holz, "Pimp my Bottle", mit ihrem Angebot an Gläser und Anderem aus alten Flaschen, und "Hyper" mit Kerzen und Räucherstäbchen. Zu guter Letzt konnte man bei ein paar Schülerfirmen Produkte erwerben, die einen eher praktischen Zweck erfüllen. So wie bei "Nißl Pen", die handgemachte Holzstifte produziert hat, "SIM MAPS", bei der man Federmäppchen und Anderes aus alten Landkarten kaufen konnte, und "WörtherKreide" mit ihrer Kreide aus Gips und natürlichen Zutaten.
Herbert Püls (Ministerialdirektor und Amtschef im Bayerischen Kultusministerium) meinte: "Die kreativen Ideen und das herausragende Engagement unseres unternehmerischen Nachwuchses beeindrucken mich."
"Heute gibt es keine Verlierer"
Den dritten Platz hat die Schülerfirma „Wiba Wood“ von der Mittelschule an der Wittelsbacher Straße belegt und ein Preisgeld von 400 Euro gewonnen. Darauf folgte der zweite Platz, den die Schülerfirma „089foodies“ der Mittelschule an der Leipziger Straße belegte und ein Preisgeld von 500 Euro erhielt. Dann schließlich der erste Platz. Dieser ging an die Schülerfirma „Giesinger Kraftfutter“ der Mittelschule an der Icho-Straße, die mit einem Preisgeld von 600 Euro nach Hause ging. Ihr Motto ist: "Wer morgens will 'nen guten Start, der besser nicht am Müsli spart."
"Junge Talente"
Auch dieses Jahr hat das Projekt "firm"-Messe den Schüler der Mittelschulen wieder die Möglichkeit gegeben, ihre Kreativität, ihr Engagement und ihr Geschäftstalent unter Beweis zu stellen. Das Projekt ist eine Initiative des Staatlichen Schulamtes und des Arbeitskreises Mittelschule Wirtschaft mit Unterstützung der Bundesagentur für Arbeit und des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus. Zur Bedeutung des Projekts erklärte Püls: "Die Schüler bekommen bei 'firm für die Wirtschaft" praxisnah Einblicke, wie ein Unternehmen funktioniert. Sie erschließen sich wirtschaftliche Zusammenhänge, entwickeln innovative Geschäftsideen und arbeiten überzeugende Produkte aus. Dabei erlernen und erproben die Jugendlichen im Team Qualifikationen, die für ihren weiteren beruflichen und persönlichen Weg wichtig sind." Das Projekt ergänzt damit das vielfältige schulische Angebot und leistet einen wertvollen Beitrag, junge Talente für ökonomische Themen zu begeistern.
Diese Schulen machten mit
Folgende Mittelschulen am firm-Wettbewerb teil:
Alfonsstraße, Blumenauer Straße, Cincinattistraße, Eduard-Spranger-Straße, Elisabeth-Kohn-Straße, Franz-Nißl-Straße, Fromundstraße, Führichstraße, Fürstenrieder Straße, Haldenbergerstraße, Ichostraße, Knappertsbuschstraße, Leipziger Straße, Peslmüllerstraße, Ridlerstraße, Sambergerstraße, Schrobenhausener Straße, Simmernstraße, Walliser Straße, Weilerstraße, Wiesentfelser Straße, Winthirplatz, Wittelsbacherstraße, Wörthstraße.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH