„Ein persönlicher Gewinn“
Bufdi werden in einer Kindertageseinrichtung der Caritas
Wie wertvoll die Arbeit mit den Jüngsten unserer Gesellschaft ist, bleibt unbestritten. Wie vielseitig indes die Arbeitsfelder wie auch der Alltag in KiTa (Kindertagesstätte), Kindergarten oder Hort sein kann, wissen viele nicht. Der Caritasverband gehört zu den größten Wohlfahrtsverbänden Deutschlands und bietet jungen Menschen die Gelegenheit über einen Freiwilligendienst die Berufsvielfalt der Kinderbetreuung zu entdecken. 23 KiTas in der Stadt sowie 16 weitere im Landkreis München gehören zum Caritasverband der Erzdiözese München und Freising. Zwei Möglichkeiten gibt es, um sich hier zu engagieren: Einerseits den Bundesfreiwilligendienst (BFD), andererseits das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ). „Insgesamt halten wir jeden Einsatz im FSJ oder Bundesfreiwilligendienst in der Kindertagesbetreuung für einen persönlichen Gewinn für alle, die sich die Zeit nehmen wollen, ein ganz wichtiges Feld der Bildung und Betreuung von Kindern kennenzulernen“, sagt Christian Müller, Fachbereichsleiter der Kindertageseinrichtungen der Caritas München.
„Konnte mich gut weiterentwickeln“
„Insgesamt war es ein tolles Jahr, in dem ich viel dazu gelernt habe und mich selbst sehr gut weiterentwickeln konnte“, sagt Anna Peter (19), die ein Jahr lang in einer der Kinderbetreuungseinrichtungen der Caritas ihr FSJ machte. „Der Caritasverband beschäftigt seit vielen Jahren nicht nur Engagierte im Bundesfreiwilligendienst, sondern auch im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ), um so insbesondere jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, die Arbeit in unseren Kindertageseinrichtungen kennenzulernen“, sagt Christian Müller. In Kinderkrippen, Kindergärten oder Kinderhorten der Caritas werden Kinder im Alter zwischen null und zehn Jahren betreut. Alleine im Fachbereich KiTa sind im Stadtbereich sieben sogenannte Bufdis (Bundesfreiwilligendienst) und sechs FSJ-ler tätig, im Landkreis zwei Bufdis und zwei FSJ-ler. Zu ihren Aufgaben gehören die Betreuung und Begleitung der Kinder in der Freispielzeit ebenso wie die Unterstützung der pädagogischen Kräfte bei Bildungsangeboten und Projekten. Ausflüge müssen organisiert oder Mittagessen vorbereitet werden.
Ein Freiwilligendienst kann Orientierung bieten, um herauszufinden, ob die Arbeit mit Kindern das Richtige für den eigenen Berufsweg ist. Das soziale Engagement kann aber auch ein Einstieg für eine Karriere bei der Caritas sein, sagt Irmgard Löffler, Fachdienstleiterin des Caritas Kinderhauses St. Jakob sowie der Kindertageseinrichtungen im Fachbereich Kindertagesstätten: „Wenn die Freiwilligen ein Jahr in der Kindertageseinrichtung arbeiten, gewinnen sie einen intensiven Einblick in unsere Arbeit mit den Kindern und entscheiden sich dann möglicherweise für die Ausbildung zum Erzieher oder Kinderpfleger, evtl. auch für ein Studium der Kindheitspädagogik oder Soziale Arbeit.“
Bufdi oder FSJ
Sowohl im BFD als auch im FSJ engagieren sich Menschen für das Allgemeinwohl, insbesondere im sozialen, ökologischen und kulturellen Bereich. Der größte Unterschied zwischen den beiden Modellen ist: Das FSJ richtet sich v.a. an junge Menschen zwischen 16 und 26 Jahren und soll ihnen ein soziales Bildungs- und Orientierungsjahr bieten. Es beginnt jährlich am 1. September und endet am 31. August des Folgejahres. Ein wesentlicher Bestandteil des FSJ ist, neben der praktischen Hilfstätigkeit, die begleitende und von den Freiwilligen mitgestaltete Bildungsarbeit während 25 Seminartagen. „Für das FSJ gilt darüber hinaus, dass dies als Praktikum anerkannt wird und ggfs. die Ausbildungszeit zum Erzieher verkürzt“, erklärt Müller. Der BFD dauert hingegen mindestens sechs bis höchstens 24 Monate. Er soll die bestehenden Freiwilligendienste ergänzen und das bürgerschaftliche Engagement fördern, daher steht er auch Erwachsenen über 27 Jahren offen. Die Caritas unterstützt am BFD oder FSJ Interessierte u.a. bei der Wohnungssuche, mit Seminaren oder Fortbildungen. Infos sowie offene Stellen sind auf der Homepage der Caritas verzeichnet.
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