"Ein klares Signal senden"
dm gibt Mehrwertsteuersenkung vollumfänglich und artikelgenau an die Kunden weiter
Bislang gebe es noch keine klaren Aussagen darüber, wie mit den Beschlüssen des Koalitionsausschusses zur befristeten Senkung der Mehrwertsteuer vom 1. Juli bis 31. Dezember von 19 auf 16 und der ermäßigten Mehrwertsteuer von 7 auf 5 Prozent umgegangen werden solle, erklärte dm-Geschäftsführer Christoph Werner auf einer Video-Pressekonferenz in der vergangenen Woche. Unklar sei auch, ob die Maßnahme bei den Kunden ankommen werde. In dieser Situation will dm "ein klares Signal senden".
Rabattmodell und Dauerpreis
"Wir möchten die Initiative unterstützen und die Mehrwertsteuersenkung vollumfänglich und artikelgenau an die Kunden weitergeben", betonte Werner. Die Preissenkung werde als Rabatt artikelgenau auf dem Kassenbon ausgewiesen. Außerdem werde die Dauerpreisgarantie, die eine Preiserhöhung in dieser Zeit ausschließt, von vier aus sechs Monate verlängert.
„Mit den beiden Entscheidungen möchten wir unsere Verlässlichkeit und unsere Solidarität bei drogistischen Produkten und bei Bio-Lebensmitteln unter Beweis stellen. Der Dauerpreis und das Rabattmodell machen im Gegensatz zu Aktionspreisen die tatsächliche Weitergabe der Mehrwertsteuersenkung nachvollziehbar“, erläuterte der Vorsitzende der dm-Geschäftsführung.
Auf dem Kassenbon ausgewiesen
Die Regaletiketten werden während des halben Jahres, in dem die Mehrwertsteuersenkung gilt, nicht verändert. Sie zeigen den ursprünglichen Preis. Sie in allen Märkten auszutauschen wäre ein großer Aufwand gewesen, der Kosten von mehr als einer Million Euro verursacht hätte, berichtete Christoph Werner. Der Abzug erfolge wie bei allen Rabatten direkt an der Kasse und der Kunde sehe am Kassenbon, was er gespart habe. "Wenn wir, zum Beispiel bei Neueröffnungen von dm-Märkten oder beim Payback-Vorteilsprogramm oder bei der Anwendung unserer dm-App, einen höheren Rabatt oder bei unseren Payback-Punkten einen höheren geldwerten Vorteil gewähren, dann erhalten unsere Kunden wie bisher stets den höchsten ausgelobten Rabatt. Eine Kumulierung, also Addition verschiedener Rabatte, ist nicht möglich", fügte er hinzu.
Services wieder nutzbar
Mit seinen Entscheidungen will dm Menschen mit kleinem Einkommen, Familien mit Kindern sowie den Kunden, die durch Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit von der Corona-Krise finanziell besonders stark betroffen sind, Planungssicherheit geben.
Um einen entspannten Einkauf bieten zu können, hat das Unternehmen inzwischen auch seine verschiedenen Services in den Filialen wie Wickeltische, Spiel- und Stillecken, Fotoservice und Trinkwasser – soweit zugelassen – wieder in Dienst gestellt. "Wir sind nach wie vor optimistisch, dass wir gut durch diese Krise kommen", betonte Christoph Werner abschließend. "Meine große Hoffnung ist, dass es möglichst viele Einzelhändler gut überstehen." Für die Vielfalt der Städte sei das unerlässlich.
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