"Die Stadt nicht unter eine Käseglocke stellen"
Lebenswertes München: Bewahren ist gut, blockieren nicht
„Es ist einfach unehrlich, wenn einige derzeit so tun, als müsste man nur aufhören, Wohnungen, Schulen oder Räume für Handwerksbetriebe zu bauen – und dann wäre München eine bessere Stadt“, sagt Christian Müller und schüttelt den Kopf. Der 52-Jährige ist Vorsitzender der SPD im Rathaus und gehört zu denen, die sich klar positionieren: „Wir brauchen mehr bezahlbaren Wohnraum und wir können und wollen unsere Stadt nicht unter eine Käseglocke stellen.“
Tatsächlich fordern derzeit einige Initiativen, genau das zu tun: Der Wohnungsbau soll stark reduziert werden, keine neuen Gewerbeflächen ausgewiesen werden und am besten sollte noch irgendwie der Zuzug gestoppt werden. Christian Müller machen solche Forderungen fassungslos: „Dann muss man aber bitte auch dazusagen, dass es dann für viele ältere Menschen keine Pflegerinnen und Pfleger mehr gibt, dass U-Bahn, Tram und Bus mangels Fahrerinnen und Fahrer nicht mehr ankommen und dass es keine weiteren Kindergärten mehr gibt, weil einfach das Personal dort fehlt.“ Ganz zu schweigen davon, so Müller, wo die Kinder der Münchnerinnen und Münchner eigentlich mal wohnen sollten – der Geburtenüberschuss liegt bei jährlich 5.000.
„Ehrlich ist, wenn man sagt: Wir brauchen bezahlbaren Wohnraum. Wir brauchen die Schulbauoffensive. Und wir brauchen auch unser Gewerbe für die Versorgung unserer Stadt“, sagt Christian Müller. „Deshalb sagen wir von der SPD: Wir gestalten unsere Stadt so, dass sie funktioniert und lebenswert ist“, Bewahren sei gut, blockieren nicht. „Wir wollen Herausforderungen anpacken.“
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