„Die Sache ist es wert“
Freiwillige Feuerwehr Aubing sucht neue Mitglieder
Es ist Donnerstagabend, die Dämmerung hat schon begonnen. Da quillt Rauch aus dem Fenster eines alten Hauses an der Aubinger Bergsonstraße, zwei Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehr Aubing nähern sich mit Blaulicht. Schläuche werden ausgerollt, Feuerwehrleute mit Atemschutzgeräten stürmen ins Haus, hinein in den dichten Qualm, sie bergen zwei Verletzte und beginnen mit der Erstversorgung. Doch was für den Beobachter dramatisch aussieht, ist glücklicherweise nur ein Einsatzszenario in einem Abrissgebäude zur Übung – damit im Ernstfall jeder Griff sitzt.
Mit dabei sind bei der Feuerwehrübung diesmal auch drei Jugendliche, um die Opfer zu spielen und um zu lernen. Sie gehören zu der achtköpfigen Jugendfeuerwehr der Freiwilligen Feuerwehr (FFW) Aubing. Die hat der aus Garmisch-Partenkirchen zugezogene Student Alex Karmann vor zwei Jahren gegründet, weil er selbst auch schon so jung bei der Feuerwehr angefangen hatte: „Ich finde die Feuerwehrarbeit wichtig. Man lernt viel, außerdem macht es einfach auch Spaß, und die Freude daran will ich an Jugendliche weitergeben.“
Absoluter Glücksfall
Ein absoluter Glücksfall, findet Helmut Messmann, Abteilungsführer der FFW Aubing, denn es gibt echte Nachwuchsprobleme bei der Feuerwehr und die Jugendgruppe ist inzwischen schon auf sieben Jungs und ein Mädchen angewachsen. „Wir können aber auch im Erwachsenenbereich dringend Verstärkung gebrauchen. Ideal wären hier zugezogene Feuerwehrler oder Leute, die früher schon mal dabei waren. Selbstverständlich können Männer und Frauen, die sich für die Feuerwehrarbeit interessieren, bei uns ihre Ausbildung machen.“
Momentan hat die FFW Aubing nur 18 aktive erwachsene Feuerwehrleute, darunter lediglich eine Frau – dabei sind die Aubinger schnell wie die Feuerwehr: In der Regel rückt der erste Löschzug bereits vier Minuten nach der Alarmierung aus! Die Grundausbildung, die man ab 16 Jahre beginnen kann, dauert rund eineinhalb Jahre. Zweimal im Monat steht Ausbildung auf dem Programm, immer mit Übungen und Fortbildungen, dazu kommen 50 bis 60 Einsätze pro Jahr. Fahrzeuge, Ausrüstung und Geräte kommen zwar von der Münchner Branddirektion und vom 1984 gegründeten Verein „Freunde der Freiwilligen Feuerwehr Aubing e.V.“ gibt es Unterstützung, aber eine Bezahlung erhält hier keiner. Die Tätigkeit bei der FFW Aubing ist rein ehrenamtlich, nicht einmal der Abteilungsführer erhält eine Aufwandsentschädigung.
Gutes Gefühl
Die FFW Aubing kann nur durch die Männer und Frauen bestehen, die einen Teil ihrer Freizeit opfern, um regelmäßig zu trainieren, Menschen in Not zu helfen oder Brände zu löschen. „Die regelmäßigen Übungen und Fortbildungen bereiten uns auf den Ernstfall vor. Für viele Alarme werden wir aus dem Schlaf oder aus unserer verdienten Freizeit gerissen“, ist auf der Homepage der FFW Aubing unter www.ffw-aubing.de zu lesen: „Aber die Sache ist es wert. Es ist einfach ein gutes Gefühl helfen zu können, egal ob bei einem Brand, Unfall oder Unwetter.“ Gemeinschaft wird hier großgeschrieben, denn im Ernstfall muss man sich aufeinander verlassen können.
Für Jugendliche ab 12 Jahren und interessierte Erwachsene veranstaltet die Freiwillige Feuerwehr Aubing am Samstag, 1. Oktober, von 10 bis 13 Uhr im Aubinger Feuerwehrhaus (Ubostr. 11) einen Infotag. Ansonsten gibt es Informationen und Ansprechpartner unter Tel. 8633078, per E-Mail: info@ffw-aubing.de sowie unter www.ffw-aubing.de.
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