Die Kümmerfee
Daheim umsorgt und schneller gesund
Die Nase läuft, das Fieber steigt, der Husten sitzt fest oder der Magen rebelliert - jetzt gibt es für die kleinen Patienten nichts Schöneres, als von liebevollen Eltern oder Oma und Opa eine warme Hühnersuppe, den Grießbrei oder die kuschelige Wärmflasche gereicht zu bekommen.
Doch nicht alle Eltern haben die Möglichkeit, ihr Kind auch dann zu umsorgen, wenn es krank ist. Berufliche Verpflichtungen kommen dazwischen, ist jemand alleinerziehend und kann nicht auf die Unterstützung der Großeltern zurückgreifen, wird es eng. Genau hier knüpft die Kümmerfee aus Germering an.
Ehrenamtliche Helfer
Seit einem halben Jahr gibt es die Kümmerfee in Germering. Die Kümmerfee ist ein häuslicher Betreuungsdienst für erkrankte Kinder im Alter von ein bis zwölf Jahren. Ziel des Vereins ist die Eltern von kranken Kindern in Notsituationen zu entlasten und die Gesundheit der Kleinen in vertrauter Umgebung zu fördern.
Initiatorin des Projekts ist Dr. Gertraud Jaschul. Sie ist selbst Kinderärztin und hat mit Unterstützung der Stadt Germering sowie der Germeringer Insel die Kümmerfee ins Leben gerufen. Träger der Kümmerfee ist der gemeinnützige Verein Allnest.
Jaschul kennt selbst die Verantwortung von Familien, wenn das Kind krank geworden ist. Sie übernimmt die Koordination, Verwaltungs- und Vermittlungsarbeit der Kümmerfee. Schon immer lag ihr die Genesung von Kindern am Herzen. Da sie selbst Mutter ist, kann sie sich gut in die Sorgen und Nöte der Eltern hineinversetzen. Schnell sei der Wunsch entstanden, diesen Menschen zu helfen.
Ein weiterer Antrieb, der zur Entstehung der Kümmerfee beigetagen hat, war die Tatsache, dass nur gesunde Kinder in eine Gemeinschaftseinrichtung gehen sollten, so Jaschul. Nicht nur die Gefahr, andere Kinder anzustecken würde so minimiert werden, sondern es hätte sich gezeigt, dass kranke Kinder in der Kita oder Schule mit dem Alltag überfordert seien. Im Krankheitsfall sei für die Genesung nämlich Ruhe entscheidend.
Wie kommt die Fee nach Hause?
Ist das Krankheitsbild des Kindes bekannt, können Eltern telefonisch oder per E-Mail den Hausbesuch der Helfer vereinbaren. Die Vermittlung kann bereits zum nächsten Tag nach dem eingegangenen "Notruf" erfolgen. Alle "Feen" sind erfahren im Umgang mit Kindern. Bevor sie hinaus zum Helfen dürfen, ist für alle Kümmerfeen ein Erste-Hilfe-Kurs Pflicht. Alle Helfer sind Ehrenamtliche. Die Zeiten, in denen auf die Unterstützung einer Kümmerfee zurückgegriffen werden kann, reichen von drei bis acht Stunden täglich. Die Eltern, die die Feen rufen, müssen einen sogenannten "Ehrenamtslohn" an die Kümmerfeen von fünf Euro zahlen.
Eine Fee werden
Derzeit haben sich einige Frauen, die selbst Mütter sind oder bereits Großmütter, dem Germeringer Kümmerfeenkreis angeschlossen. Wer selbst eine flexible, zuverlässige und einsatzbereite Fee werden möchte, kann sich bei Dr. Getraud Jaschul unter der Nummer 0151/51238029 oder per E-Mail an kuemmerfee@allnest.de wenden. Die Draht zu den Feen ist immer werktags von 8 bis 11 Uhr oder von 17 bis 18 Uhr besetzt.
Unter www.allnest.de gibt es ebenso weitere Informationen. Übrigens: Am Sonntag, 21. Januar, findet im Gasteig München von 10 bis 17 Uhr die Münchner Freiwilligen Messe statt. Hier gibt es für Menschen, die sich engagieren wollen, viele Ideen.
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