„Die aktuelle Situation ist eine enorme Herausforderung"
Helfende Hände: Schutzmasken und Geldspenden benötigt
Die Helfende Hände gGmbH aus Neuaubing hat sich per Videoaufruf und über eine Pressemitteilung an die Öffentlichkeit gewandt, um auf ihre angespannte Lage aufmerksam zu machen und um Unterstützung zu bitten.
"Normalerweise besuchen 74 Kinder und Jugendliche die Förderschule und Heilpädagogische Tagesstätte von Helfende Hände. 86 Erwachsene finden in der Förderstätte einen zweiten Lebensbereich. Sie alle sind schwer mehrfachbehindert und benötigen rund um die Uhr Unterstützung. Doch derzeit sind abgesehen vom Wohnheim alle Einrichtungen von Helfende Hände geschlossen – auch das Sternstunden Kurzzeitwohnen mit sechs Kurzzeitpflegeplätzen. Es findet lediglich eine Notbetreuung für Angehörige infrastrukturrelevanter Berufe statt", teilt die Einrichtung mit.
Erste Grenzen werden sichtbar
Das bedeutet, dass die Angehörigen derzeit die Betreuung komplett selbst organisieren und dafür sorgen müssen, dass wichtige Funktionen wie Nahrungsaufnahme, Atmung und Bewegung ihrer Kinder möglichst weiter trainiert werden. Die Therapeuten bieten zwar im Kinderbereich vereinzelt Therapiegespräche und Beratung per Telefon und Videokonferenz an, doch ein Großteil der Einheiten müssen entfallen, was sich wiederum auf die Einnahmen der Therapeuten auswirkt. „Die aktuelle Situation ist eine enorme Herausforderung. Vor allem für unsere Betreuten, aber auch für ihre Familien, für unsere Mitarbeitenden und für uns als soziale Einrichtung,“ erklärt Martina Engelhart, Therapieleitung im Kinder-und Jugendbereich.
Im Wohnheim versuche man trotz aller Schwierigkeiten "eine gewisse Normalität und den Kontakt zu vertrauten Personen aufrechtzuerhalten. Die Therapeuten aus dem Erwachsenenbereich sind seit den Corona-Maßnahmen fest auf einer Wohngruppe eingesetzt", heißt es in der Pressemitteilung. Auch hier müssten aber viele therapeutische Einheiten ausfallen.
„Wir verstehen natürlich den Ernst der Lage. Unsere Betreuten gehören zur Hochrisikogruppe, sodass unsere oberste Priorität ist, sie und unsere Mitarbeitenden vor einer Infektion zu schützen“, so Reinhard Mußemann, Geschäftsführer der Helfenden Hände gGmbH. Doch in diesen Bemühungen würden erste Grenzen sichtbar. Der Vorrat an Schutzkleidung und Atemschutzmasken in der Einrichtung sei extrem begrenzt.
Für jede Hilfe dankbar
Bereits Anfang April haben die Helfenden Hände deswegen einen Aufruf gestartet: „Wir wissen natürlich, dass selbstgenähte Stoffmasken nur bedingt schützen. Aber jeder Versuch das Risiko einer Ansteckung zu minimieren zählt für uns und unsere Betreuten“, erklärt Reinhard Mußemann. Doch mittlerweile stehen noch ganz andere Sorgen im Raum: „Keiner weiß, wie es ab dem 20. April weitergeht. Sollten unsere Einrichtungen längerfristig geschlossen bleiben müssen, kommen die Helfenden Hände als Unternehmen in finanzielle Engpässe. Um diese herausfordernde Zeit gut zu bestehen, sind wir auf Unterstützung in Form von Sach- und Geldspenden angewiesen. Wir sind für jede Hilfe wirklich sehr dankbar.“
Wer die Helfenden Hände per Sachspende (Schutzkleidung, selbstgenähte Stoffmasken und Gummibänder für Masken) unterstützen möchte, kann sich an Inge Weiler, Helfende Hände gGmbH, Reichenaustraße 2 wenden. Geldspenden kann man an das Konto der Helfende Hände gGmbH IBAN: DE67 7002 0500 0007 8500 00 bei der Bank für Sozialwirtschaft überweisen.
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