Der siebte Sinn
Johanniter-Unfall-Hilfe gibt Sicherheitstipps für Biker
Jedes Jahr im Frühling holen viele Motorradfahrer ihre geliebten Zweiräder wieder aus der Garage und starten voller Vorfreude in die neue Bikersaison. Warme, sonnenreiche Tage locken viele Motorradbegeisterte auf die bayerischen Straßen. Ob allein oder in der Gruppe, ein Ausflug mit dem „Bike“ ins Alpenvorland oder an die bayerischen Seen ist für viele Motorradfahrer ein Muß. Damit die Spazierfahrt nicht in einer Tragödie endet, appelliert die Johanniter-Unfall-Hilfe an eine vorausschauende, umsichtige Fahrweise von Autofahrern und Bikern gleichermaßen. Sascha Zimmermann, Leiter der Motorradstaffel der Johanniter in Oberbayern, empfiehlt Motorradfahrern bei Ausflügen die Straßenverhältnisse stets im Blick zu haben, speziell in der Frühlingszeit. „Die Straßen sind oft verschmutzt und der Winter hat Straßenschäden hinterlassen. Dadurch ist die Sturzgefahr sehr hoch“, so Zimmermann.
Autofahrer in der Verantwortung
Um Unfälle im Straßenverkehr zu vermeiden, müssen auch Autofahrer ihre Fahrweise anpassen und auf die neu hinzugekommenen Verkehrsteilnehmer Rücksicht nehmen. Nach den Wintermonaten falle es vielen Autofahrern oft schwer, sich an die leicht zu übersehenden Motorräder zu gewöhnen, weiß Sascha Zimmermann aus Erfahrung. „Ein Schulterblick beim Spurwechsel kann viele Unfälle vermeiden.“ Wichtig sei es auch, dass Autofahrer beim Wenden, Ausscheren oder Abbiegen stets überholende Motorräder im Blick haben, um Kollisionen zu vermeiden, ergänzt der Fachmann.
Was tun im Ernstfall?
Wenn es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einem Unfall kommen sollte, müssen Ersthelfer einige Dinge beachten, um den Verletzten die Hilfe zu geben, die sie bis zum Eintreffen der Rettungskräfte benötigen. Dies gilt auch bei kleineren Unfällen mit leichten Verletzungen. Zuallererst ist es notwendig die Unfallstelle abzusichern, um sich selber und andere Verkehrsteilnehmer nicht zu gefährden. Biker, die aufgrund eines Sturzes bewusstlos sind, sollte der Helm abgenommen werden, um die Gefahr einer Erstickung durch Blut oder Erbrochenem zu verringern. Wichtig ist auch, dass verletzte Motorradfahrer in eine stabile Seitenlage gebracht sowie Kopf und Hals möglichst waagrecht gehalten werden.
Sichere Kleidung rettet Leben
Um bei einem Unfall keine schweren Blessuren zu erleiden, rät Sascha Zimmermann Motorradfahrern sichere und passende Schutzkleidung zu tragen. „Eine normale Jeans bietet bei einem Unfall nicht mehr Schutz als die nackte Haut. Wichtig ist, dass die Protektoren richtig und fest sitzen. Das Schuhwerk sollte auch die Knöchel schützen“, betont der Experte. Eine Auffrischung der Erste-Hilfe-Kenntnisse ist sowohl für Autofahrer als auch Biker unentbehrlich, um bei Unfällen schnelle und effektive Hilfe vor Ort leisten zu können.
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