„Der Mittelstand schafft 80 Prozent aller Ausbildungsplätze“
Besuch beim Münchner Familienunternehmen iwis Antriebssysteme
Was brauchen wir, um den Industriestandort Deutschland zu erhalten? Darüber diskutierten Staatssekretär Franz-Josef Pschierer (CSU) und Georg Eisenreich (MdL) mit Mitarbeitern des Münchner Unternehmens iwis Antriebssysteme GmbH. Bereits in vierter Generation beliefert das Familienunternehmen mit derzeit rund 1100 Mitarbeitern diverse Automobilhersteller weltweit. Das erfolgreiche Portfolio besteht aus Ketten-Antriebsystemen für Motoren und Pumpen. Trotz des Neubaus einer Fertigungshalle in Landsberg am Lech und Niederlassungen in Europa, Amerika und Asien hält iwis am Stammsitz in der Albert-Roßhaupter-Straße 53 fest, versichert Geschäftsführer Horst Stumpe.
„Eine ganze Reihe mittelständischer Unternehmen in Deutschland sind Marktführer in ihren Nischenmärkten“, gab Staatssekretär Franz-Josef Pschierer (CSU) zu bedenken und folgerte: „Es ist Aufgabe der Politik, die Grundlagen zu schaffen, damit mittelständische Unternehmen auch weiterhin Interesse haben, ihren Standort in Deutschland zu erhalten.“ Als wesentliche Faktoren nannte Pschierer eine Steuerpolitik, die den Unternehmen auch weiterhin Investitionen erlaubt, sowie Energiepolitik, die Herstellungsprozesse auch für Energie-intensive Branchen langfristig kalkulierbar macht und die Rentabilität der Produktion hierzulande erhält.
Basis für Erfolg: Schul- und Berufsausbildung
Die Leistungen des Mittelstands und der hochqualifizierten Facharbeiter zählen zu den wesentlichen Faktoren, die Deutschland die Finanzkrise vergleichsweise gut überstehen ließ, unterstich Georg Eisenreich (MdL), der Vorsitzender des Arbeitskreises Bildung der CSU-Fraktion ist: „Schließlich schaffen mittelständische Unternehmen etwa 80 Prozent aller Ausbildungsplätze.“ Dabei betonte er die Bedeutung konsequenter Förderung der Schul- und Berufsausbildung. Notwendig sei, Weiterbildung zu unterstützen – beispielsweise durch Zuschüsse für die Meisterausbildung. „Aber auch frühe Förderung ist unverzichtbar. Deshalb gelte es, das Angebot an Ganztagsschulen stringent auszubauen, um die Chancen von Kindern aus sozial schwachen und bildungsfernen Familien zu verbessern. Zumal derzeit rund jedes dritte Kind unter fünf Jahren einen Migrationshintergrund hat, ist es unerlässlich, Defizite in der Sprachkompetenz möglichst bereits vor der Einschulung zu beheben.
„Die vergangenen fünf Jahre waren gute Jahre für den Bildungssektor, in denen der Etat um rund zwei Milliarden Euro aufgestockt worden war“, so Eisenreichs Fazit. 8.200 zusätzliche Lehrer wurden in Bayern eingestellt. Nun hofft der Landtagsabgeordnete, dass für den Bildungssektor auch künftig ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden, um weiterhin eine pragmatische und qualitativ hochwertige Bildung zu ermöglichen.
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