Der Fuchs und die Stadt
Das Wildtier ist ein Meister der Anpassung
In München leben mehrere tausend Rotfüchse, die Angaben schwanken zwischen 2.000 und 5.000. Das Tier, das zur Ordnung der Raubtiere und zur Familie der Hundeartigen gehört, hat sich dem Lebensraum in der Stadt längst angepasst. Natürliche Feinde hat der Fuchs hier nicht, die größte Gefahr für ihn stellt das Auto dar.
Schlaraffenland für Füchse
"Es ist kein Wunder, dass sich immer mehr dieser Wildhunde in der Stadt ansiedeln. In begrünten Stadtteilen finden sie jede Menge gute Plätze für Fuchsbauten, sei es unter Garagen, hinter Geräteschuppen oder in Gärten und Parks und das Futterangebot ist ebenfalls reichlich", erläutert die Sprecherin des Tierschutzvereins München, Judith Brettmeister. "Die Stadtfüchse jagen nicht mehr vorrangig Mäuse und Marder, sondern haben ihren Speiseplan auf die Reste unserer menschlichen Nahrung umgestellt und bedienen sich aus Mülleimern, im Komposthaufen oder ganz einfach vom Boden. Es wird ja genug weggeworfen."
Wenn man – was gar nicht so selten ist – einem Fuchs im Stadtgebiet begegnet, so solle man sich dennoch immer vor Augen führen, dass das Gegenüber ein Wildtier ist, führt die Tierschützerin weiter aus. "Das heißt, man sollte Abstand wahren und nicht versuchen, den Fuchs zu streicheln oder zu füttern – auch wenn er noch so zutraulich zu sein scheint. In der Regel gehen Füchse von sich aus dem Menschen aus dem Weg."
Besonderer Schutz während der Aufzucht
Wer einen Fuchs auf seinem Grundstück beobachtet und über diesen Untermieter nicht glücklich ist, sollte als erstes seinen Komposthaufen abdecken, Mülltonnen gut verschließen und Tierfutter sowie die Gelben Säcke nachts nicht draußen stehen lassen. "Wenn die Nahrungsquelle versiegt, dann suchen sich die Tiere gerne einen anderen Platz", meint Judith Brettmeister. Zwischen März und Mai bekommen die Füchse Nachwuchs und auch hier gilt: Fuchswelpen sollten nicht berührt und auch nicht aus dem Bau herausgenommen werden. Meist ist das Muttertier, das sich bei Füchsen alleine um die Jungen kümmert, nur kurz auf Futtersuche und kommt zurück.
"Während der Aufzucht der Jungen darf man die Tiere nicht stören", betont die Sprecherin des Tierschutzvereins. "Etwas anderes ist es, wenn man kranke oder verwaiste Jungtiere beobachtet oder gar auf seinem Grundstück findet. Wenn dies der Fall ist, dann wenden Sie sich bitte an unsere Tierschutzinspektion, Telefon: (089) 921000-33 oder -37 oder per E-Mail an: inspektoren@tierschutzverein-muenchen.de. Die Welpen kommen dann in eine Aufzuchtstation oder ins Tierheim und werden ausgewildert, wenn sie alt genug sind."
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