Den eigenen Einfluss nicht verschenken
"Ich wähle mit" ist jetzt ein Verein
Ein Jahr nach der Kommunalwahl in München mit ihrer niedrigen Wahlbeteiligung von 42% im ersten Wahlgang und sogar nur 39% im zweiten Wahlgang ist das Thema weitgehend aus der Öffentlichkeit verschwunden. Damit wollen sich die Gründer des überparteilichen Vereins "Ich wähle mit" nicht abfinden. Gerade in der Zeit zwischen den Wahlen wollen sie mithelfen, Menschen zu überzeugen, sich an der Demokratie zu beteiligen. Dazu wollen die Mitglieder ein gesellschaftliches Bündnis für mehr Wahlbeteiligung schaffen, eigene Veranstaltungen und Aktionen durchführen und nicht zuletzt das Thema in der öffentlichen Debatte halten.
Der Verein wurde im Kulturhaus Milbertshofen gegründet. Der Ort ist nicht zufällig gewählt: In diesem Stadtteil ist die Wahlbeteiligung im Münchner Vergleich meist am niedrigsten. Bei der Gründungsversammlung wurde Bernhard Goodwin (Schwanthalerhöhe) zum Vereinsvorsitzenden gewählt. Sein Stellvertreter ist Philip Baugut (Moosach). Außerdem gehören dem Vorstand an: Andrea Kloß (Giesing), Robin Eisenreich (Ramersdorf) und Peter Rösler (Denning). "Wer nicht wählt, verschenkt seinen Einfluss auf die Gestaltung der Politik. Deswegen setze ich mich für eine höhere Wahlbeteiligung ein", so der Vorsitzende Bernhard Goodwin.
Der Verein versteht sich als ein überparteiliches Bündnis und hat neben parteilosen Mitgliedern auch Mitglieder verschiedener Parteien in seinen Reihen. Die Initiative wurde unterstützt von den Münchner Gliederungen von DGB, Kreisjugendring, CSU, SPD, FDP, Grünen, Freien Wählern, Piratenpartei und ÖDP. Ihre prominenten Unterstützer sind Alt-Oberbürgermeister Hans-Jochen Vogel, die Direktorin der Akademie für Politische Bildung in Tutzing, Ursula Münch, und der Karikaturist Dieter Hanitzsch.
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