„Das sprengt den Rahmen“
„dein Nachbar“ kämpft um Fördergelder
Seit 2015 gibt es den Verein „dein Nachbar“ (Agnes-Bernauer-Straße 90), der hilfebedürftige Menschen und pflegenden Angehörigen unterstützt. Thomas Oeben, ehemaliger Rettungsassistent, Spediteur und Betriebswirt, rief den Verein ins Leben, und brachte sein Wissen aus Logistik und Informationstechnik ein. Damit entstand ein Verein, der mit angestellten Pflegefachkräften und geschulten Ehrenamtlichen ein flächendeckendes Versorgungsnetzwerk aufbauen will. Jedoch es mangelt an finanzieller Unterstützung. Obwohl der Verein mit verschiedenen Auszeichnungen prämiert wurde, bleiben Fördergelder aus, beklagt Oeben: „Ich war bereit, meine Managementleistung drei Jahre lang kostenfrei einzubringen und die Anschubfinanzierung aus privaten Mitteln zu decken, um zu zeigen, dass unser Konzept funktioniert. Dass ich aber die kostenfreie Beratung pflegender Angehöriger finanzieren soll, sprengt definitiv den Rahmen.“
Sponsoren gesucht
Mit nur 17.000 Euro pro Jahr bezuschusst der Freistaat die Fachstelle für pflegende Angehörige von „dein Nachbar“, die kostenfrei berät. Die realen Kosten für Personal, Beratungsecke, Arbeitsplatz, Auto, Öffentlichkeitsarbeit und Verwaltung für die Fachstelle betragen jedoch nach Angaben des Vereins jährlich rund 100.000 Euro. Da der Verein diese Differenz nicht mit seinen Einnahmen aus der Versorgung hilfsbedürftiger Menschen decken kann, schießt Oeben regelmäßig privates Kapital nach.
Bei der Landeshauptstadt beruft man sich laut Oeben auf einen Stadtratsbeschluss aus dem Jahr 2001, wonach nur fünf Fachstellen der Sozialverbände aus dem kommunalen Haushalt bezuschusst werden. Laut der Richtlinie für die Förderung im „Bayerischen Netzwerk Pflege“ sollte für pflegende Angehörige je 100.000 Einwohner aber eine vollzeitbeschäftigte Beratungskraft zur Verfügung stehen, was in München einen aktuellen Bedarf von 15 Fachstellen zur Folge hätte.
Oeben kämpft weiter um Fördergelder, sucht zugleich aber Sponsoren und private Förderer. Infos gibt es unter www.deinnachbar.de sowie Tel. (089) 960 40400. Spenden sind unter IBAN DE59 7002 0270 0015 5803 83 möglich.
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