"Das ist für uns Lebensqualität"
CSU München Süd unterstützt Großmarkt-Neubau am traditionellen Sendlinger Standort
Der Sendlinger Großmarkt an der Schäftlarnstraße ist eine Münchner Institution: Die Hallen sind Wirtschaftsfaktor und Integrationsmotor, darüber hinaus Kulturgut und Arbeitgeber. Hier sind mehr als 300 Firmen tätig, sie sichern über 2.500 Arbeitsplätze. Seit 105 Jahren ist der Großmarkt Umschlagplatz für Erzeuger, Einzelhändler, Hotels und Gastronomen. Die Vielfalt an Obst, Gemüse und Blumen ist riesig. Aber: Die Hallen sind sanierungsbedürftig, der Großmarkt muss dringend modernisiert werden. Der Stadtrat steht grundsätzlich hinter dem Sendlinger Standort, dennoch tun sich die Politiker bisher schwer, den Neubau zu genehmigen. In der nächsten Sitzung soll sich das ändern (bei Redaktionsschluss stand die Entscheidung des Stadtrates aus der Sitzung am Mittwoch, 26. Juli, noch aus).
Bedeutung für Sendling und ganz München
Um die aktuelle Situation besser zu verstehen und Planungen sowie Finanzierungsmodelle zu diskutieren, haben sich Vertreter der CSU München Süd mit Mitgliedern der Standortinitiative "Großmarkt in Sendling. Jetzt." zum Rundgang über das Gelände und anschließender Gesprächsrunde getroffen. Die Standortinitiative vereint Erzeuger, Händler und Betreiber des Großmarktes. Die Mitglieder weisen mit Aufklärungskampagnen auf die Bedeutung der Hallen für den Stadtteil Sendling und ganz München hin.
Begeistert waren die anwesenden CSU-Politiker auf Anhieb von der Vielfalt des Angebots. Stadtrat und Bundestagskandidat Michael Kuffer, Stadträtin Manuela Olhausen und Landtagsabgeordneter Andreas Lorenz tingelten von Händler zu Händler, schnupperten in duftende Blumensträuße und diskutierten über die perfekten Beeren, Salate und Kräuter. Schnell wurde aber auch der Ernst der Lage klar: Viele Hallen sind veraltet, nicht mehr zeitgemäß. Neue Gebäude müssen her, um Standards zu garantieren.
Im Gespräch mit den Vertretern von "Großmarkt in Sendling. Jetzt." positionierte sich die CSU klar: Die Politiker unterstützen den zügigen Neubau am traditionellen Standort. Andreas Lorenz sagte: "Das Ziel muss sein, nicht nur den Standort zu sichern, sondern auch die richtigen Weichen für einen Neubau der Großmarkthallen zu stellen." Es sei deswegen sehr hilfreich und sinnvoll gewesen, sich vor Ort ein Bild machen zu können und in der Diskussion verschiedene Finanzierungsvarianten durchzuspielen.
"Weichen für einen Neubau stellen"
Apropos Finanzierungsvarianten: In den vergangenen Wochen war die Idee einer Neubau-Finanzierung durch einen privaten Investor laut geworden. Oliver Rob, Sprecher der Standortinitiative, erklärte: "Ein Investorenmodell mag schneller, besser, günstiger daherkommen. Aber: Die Zeit ist noch nicht reif, da im nächsten Schritt erst die notwendige Planungstiefe erreicht werden kann" – nach einem positiven Stadtratsbeschluss. Rob hofft außerdem weiterhin, die Stadt übernehme ihre Verantwortung: "Der Großmarkt ist ein klassisches Projekt der öffentlichen Hand, es muss nur einfach Fahrt aufgenommen werden."
Kuffer bekräftigte den Willen der CSU und des ganzen Stadtrates: "Wir wollen nicht, dass es Warenwege außerhalb des Großmarkts gibt. Dieses Gelände, das ist für uns Lebensqualität. Der entscheidende Punkt für den Großmarkt bleibt bestehen: Die Vielfalt des Warenangebots." Natürlich sei es auch eine Aufgabe der Daseinsfürsorge der Landeshauptstadt, den Neubau zu forcieren – wenn die nötigen finanziellen Mittel verfügbar sind. "Wir haben den Standort nie in Frage gestellt. Aber Fakt ist, dass wir nicht einfach darauf losplanen können, ohne dass die Finanzierung steht."
Die CSU spreche sich nicht generell gegen ein Investorenmodell aus. "Es ist jetzt wichtig, den Weg zu finden, der am sichersten zum Neubau führt." Lorenz stimmt mit seinem Kollegen überein: "Gerade ist das Ziel das Wichtigste, wie genau Dinge technisch umgesetzt werden, welcher Weg genommen wird, bleibt zu entscheiden, wenn Planungs- und Projektauftrag erlassen sind." Es gelte zunächst, den politischen Willen zum Erhalt des Großmarkts in Sendling zu bekräftigen.
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